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Создан: 11.03.2008
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Mit Das Letzte Einhorn

Дневник

Среда, 26 Марта 2008 г. 17:10 + в цитатник
Orkus - German - July 1, 2003
http://www.inextremo.org/press/1

Knäste, fiese Typen und der Tag am Meer

April 2003. Wenige Kilometer von Münster entfernt, tief im Münsterland versteckt, liegen die Duck Dive-Studios, ein ehemaliger, einsamer Bauernhof, der zu einem hochmodernen Studio umgebaut wurde. Hierhin haben sich In Extremo für einige Monate zurückgezogen, um an ihrem neuen Album zu basteln, und hier gibt es auch erstmalig aktuelle Stücke zu hören, darunter die erste Single Küss mich, mit der die Band Anfang Juni die Charts erobern will. Was hier aus den Boxen schallt, ist zwar deutlich In Extremo, hinterlässt aber trotzdem einen zwiespältigen Eindruck. Ob es an der extremen Lautstärke liegen mag oder an der teilweise noch etwas rohen Version der Songs: die Stücke des anstehenden Werks klingen teils fast unnahbar hart, rockig, beinahe metallisch und lassen frühere Feinheiten vermissen. Abgesehen von zwei akustischen mittelalterlichen Tracks scheint die Formation ebendieses, einst tragende Element ihres Sounds über Bord geworfen zu haben.

Knapp zwei Monate später, Anfang Juni 2003. Wir sitzen im von Michael Rhein aka Das Letzte Einhorn in jahrelanger, mühevoller Kleinarbeit renovierten Bauernhaus inmitten der Kleinstadt Kerpen. "Blödsinn", lautet der Kommentar des Sängers zu obiger Einschätzung. "So viel Mittelalter wie auf dem neuen Album hatten wir schon seit langem nicht mehr. Nicht nur aufgrund der beiden akustischen Titel, sondern auch was Melodien, Texte und die Instrumentierung betrifft." Zeit also, sich den 18 neuen Songs, von denen es letztendlich wohl 13 auf den Langspieler Sieben schaffen werden, nochmals in Ruhe in Michaels kleinem Refugium, das er sich in einem Teil der zum Haus gehörenden Scheune eingerichtet hat, zu widmen. Wie der erste Eindruck auch immer entstanden sein mag, danach ist dieser völlig vergessen. Denn tatsächlich, mit ihrem jüngsten Opus sind In Extremo mitnichten zur reinen Rockcombo mutiert. Auch wenn die Riffs teilweise mächtig sind, ihrem lieb gewonnenen Stil ist die Gruppe nicht im Geringsten untreu geworden. "Ich glaube, dass wir uns die Sachen dort einfach auf einer etwas besseren Anlage hätten anhören müssen. Tatsächlich ist viel von dem, was auf der Platte zu hören ist, dort ein wenig untergegangen."


Orkus:
Erdbeermund, eines der auffälligsten Stücke des neuen Albums, basiert auf einem Text von Francois Villon, von dem es auch einige sehr berühmte Lesungen von Klaus Kinski gibt. Was hat dich dazu gebracht, diesen Text zu verwenden, das Original von Villon oder Kinskis beeindruckender Vortrag? Bekanntermaßen pflegst du ja zu beiden eine sehr enge Beziehung.
Michael Rhein:
In diesem Fall der Text von Villon, der allerdings für diesen Song noch umgearbeitet worden ist. Ich habe Ende der Achtziger damit begonnen, mich ausführlicher mit seinen Werken zu beschäftigen und mir seine Veröffentlichungen zu besorgen. Mittlerweile habe ich fast alle Bücher, die von ihm in Deutschland erschienen sind, darunter eine Ausgabe von 1922; soweit ich weiß, fehlen mir nur noch zwei. Ich spiele auch schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, sogar eine CD mit Texten von ihm aufzunehmen, eine Idee, die mich wirklich sehr reizt.

Orkus:
Und deine Faszination für Kinski? Wie erklärst du die?
Micha:
Ich habe früher mit meinen Eltern die Edgar Wallace-Filme mit ihm gesehen. Wenn er die Szene betrat, meinten sie immer: "Guck mal, da kommt wieder dieser fiese Typ!" Ich war aber schon damals beeindruckt von seinem Ausdruck, seiner schauspielerischen Leistung. Allerdings habe ich mich mit seinen Filmen - und er hat wirklich beeindruckende Filme gedreht - erst später beschäftigt, mein erstes Interesse an ihm waren seine Lesungen. Ich habe mir erst kürzlich auf dem Flohmarkt eine alte Platte von ihm gekauft und bin vor einiger Zeit auf ein altes Tape mit einer seiner Lesungen gestoßen.

Orkus:
Wie ist dein Verhältnis zum Film generell? Hast du Ambitionen, dich irgendwann auch in diese Richtung zu entwickeln?
Micha:
Nein, nicht direkt. Ich habe vor einiger Zeit bei einem Kinderfilm mitgewirkt, bei dem auch Bela B. eine Rolle übernommen hat. Ein Vampirfilm, in dem ich einen Banker gespielt habe, der eigentlich ein Vampir war. Das hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht. Na ja, wenn das richtige Angebot käme, würde ich sicher nicht nein sagen. Allerdings würde ich wahrscheinlich direkt beim Casting durchfallen - sobald der eigentliche Dreh beginnt, habe ich keine Probleme, vor der Kamera zu stehen, vorher allerdings funktioniert das überhaupt nicht, da habe ich eine richtige Blockade.

Orkus:
Wie war es dann, ein Video wie Küss mich zur ersten Single der aktuellen Scheibe zu drehen, das ja auch einiges an schauspielerischer Leistung von dir verlangt hat?
Micha:
Sehr anstrengend! Es gab ein paar Szenen darin, in denen ich eine Menge schauspielern musste, auf der anderen Seite hat der Dreh aber unheimlich viel Spaß gemacht. Übrigens habe ich in dem Ost-Berliner Gefängnis, in dem wir den Clip gedreht haben, selber einmal gesessen, für eine Nacht. Wir saßen damals am Alexanderplatz, haben dort ein wenig getrunken und unseren Spaß gehabt, als wir quasi direkt von der Straße weg verhaftet worden sind. Ein reiner Einschüchterungsversuch, zudem hatte dieser Knast den Ruf, einer der ganz harten und miesen zu sein. Py hat dort sogar drei Wochen verbracht.

Orkus:
Ist dir so was öfter passiert?
Micha:
Ja, wir standen doch sowieso die ganze Zeit mit einem Bein im Knast. Ein Mal haben sie mich direkt von der Bühne weg verhaftet und in Handschellen aus dem Saal geführt. Wir haben damals Songs von Ton Steine Scherben gecovert und Texte von Brecht verwendet, teilweise umgeschrieben, auf die "Einheitsfront" und Ähnliches Bezug nehmend, was natürlich gleich als subversiv galt. Dass wir damit ein großes Risiko eingingen, war uns zwar klar, hat uns aber trotzdem nicht davon abgehalten.

Orkus:
Hat man in so einem Moment nicht Angst, die nächsten Monate oder Jahre hinter Gittern verbringen zu müssen?
Micha:
Natürlich, das war ein beschissenes Gefühl, und ich bin froh, dass wir das alles endlich hinter uns gelassen haben, dieses verdammte totalitäre System.

Mittlerweile haben wir den Ort gewechselt und uns auf die wunderschöne Burg Satzvey begeben, eine der ältesten und besterhaltenen Wasserburgen des Rheinlandes. Seit über 300 Jahren im Privatbesitz der Familie des Grafen Beissel von Gymnich, laufen dort gerade die Vorbereitungen zum anstehenden Pfingstfest auf Hochtouren, zu dem sich über mehrere Tage hinziehende Ritterfestspiele veranstaltet werden - die ersten Festzelte stehen bereits, fahrende Ritter und Burgfräulein in farbenfrohen Gewändern wuseln umher. Die Burg selber, vollständig renoviert und bestens erhalten, ist ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen und ein kleines Dorf in sich, mit mehreren Schänken, Läden und Buden, und bietet zudem Wohnraum für Spielleute, fahrende Ritter und die dort arbeitenden Händler und Gastronomen. "Wir sind hier im letzten Jahr aufgetreten, in der Urbesetzung von In Extremo. Der Graf steckt sehr viel Energie in diese Veranstaltungen; zu den Ritterfestspielen kommen mittlerweile Tausende von Menschen, darunter unglaublich viele, die ihre Zelte hier direkt aufschlagen und während des gesamten Festes in ihren Kostümen durch die Gegend laufen, was ein wirklich tolles Bild gibt. Dazu werden richtige Ritterturniere veranstaltet, mit Reitern, Herolden und Umzügen." Wir lassen uns nach einem Spaziergang über das Gelände und der Besichtigung einiger der Räumlichkeiten in einer der Schänken nieder. Ein Platz zum Leben? "Ein wunderschöner, ganz sicher, vielleicht nicht für immer, aber doch für eine Zeit lang!"

Zurück zum neuen Album, bei dem In Extremo von einer Anzahl illustrer Gäste begleitet werden, auch wenn die Kooperation in manchen Fällen nur einem Zufall entsprungen ist. Rapper Thomas D. von den Fantastischen Vier ist mit dabei, aber auch H-Blockx-Frontmann Henning und sogar Paddy Kelly haben ihren Teil zum jüngsten Werk beigetragen.

Micha:
Die H-Blockx haben direkt neben dem Studio, in dem wir aufgenommen haben, ihr eigenes Studio, daher lag die Zusammenarbeit nahe. Ähnlich war es bei Paddy Kelly, der zu gleicher Zeit dort im Studio war wie wir. Wir haben uns vor einiger Zeit mal flüchtig auf der Burg Satzvey kennen gelernt - bei einem Ritterturnier saßen wir auf der Tribüne, als sich plötzlich ein Schwarm Mädchen vor uns aufgebaut hat und zu schreien angefangen hat - als wir uns umdrehten, saß hinter uns die Kelly Family. Wir haben uns zwar nur kurz unterhalten, als er uns im Studio getroffen hat, kam er aber direkt auf uns zu und hat mich darauf angesprochen. Bei allem, was über die Kelly Family gesagt und geschrieben wurde, ich habe es ihnen immer gegönnt, dass sie diesen Erfolg hatten. Immerhin haben sie Jahre auf der Straße von ihrer Musik gelebt, was alles andere als einfach ist. Das ist eine harte Schule, und um ehrlich zu sein bin ich sehr froh, dass ich das selber erlebt habe, da man vieles ganz anders ein- und wertzuschätzen lernt.

Orkus:
Für Ave Maria habt ihr euch Thomas D. von den Fantastischen Vier ins Studio geholt. Wie kam der Kontakt mit ihm zustande?
Micha:
Wir kennen uns eigentlich schon seit längerem. Die Musik, die sich machen, ist zwar nicht unbedingt meine, aber ich habe das immer sehr respektiert. Vor einiger Zeit habe ich sie dann unplugged gesehen, was wirklich ein beeindruckendes Konzert war. Sie haben hier einiges auf die Beine gestellt, daher gönne ich ihnen ihren Erfolg auch vollkommen.

Orkus:
Thomas D. wohnt seit einer ganzen Weile in einer Kommune in der Eifel, nicht allzu weit entfernt von dir, aber doch ziemlich weit weg vom Rest der Welt. Wäre das eine Art für dich zu leben?
Micha:
Da, wo er wohnt, sagen sich wirklich Fuchs und Hase gute Nacht. Eine sehr schöne, aber ebenso karge, harte und vor allem kalte Gegend. Nein, für mich wäre das kein Ort, um dort zu leben, diese Art der Einsamkeit würde mir doch nicht zusagen. Auch wenn ich seit ein paar Jahren nicht mehr in Berlin, sondern in Kerpen wohne, bin ich dort immer wieder sehr gerne. Natürlich hat sich dort sehr viel geändert; ein Viertel wie der Prenzlauer Berg, das früher ein unglaublicher Sammelpunkt für eine sehr lebendige Szene war, existiert in dieser Form leider nicht mehr. Der Zusammenhalt, der dort früher geherrscht hat, war wirklich toll. Wenn es jemandem wirklich schlecht ging, wenn jemand mit seinem Leben buchstäblich am Ende war, hat ihn dort keiner hängen lassen, sondern ihm geholfen, wieder auf die Beine zu kommen. Aber auch wenn es dieses Zusammenleben dort nicht mehr gibt, ist die Stadt doch immer noch ein Erlebnis. Für mich ist Berlin die einzig wirklich internationale Stadt, die es in Deutschland gibt, de ich aber auch den meisten Metropolen Europas vorziehen würde. Nach Berlin kommt hier allerdings erst mal eine ganze Weile gar nichts, dann vielleicht Hamburg und Köln. Mit weitem Abstand noch Münster, eine sehr schöne, kleine Stadt, in der sich aber eine sehr vitale Underground-Szene entwickelt hat.

Orkus:
Kommen wir noch mal zurück zu Ave Maria - der Test des Stückes basiert auf einer klassischen Vorlage?
Micha:
Ja, auf dem Original Ave Maria.

Orkus:
Hat das Lied für dich einen religiösen Hintergrund, bist du ein religiöser Mensch?
Micha:
Nein, ganz und gar nicht. Ich habe zwar die klassische katholische Erziehung durchlaufen....

Orkus:
in strenger Form?
Micha:
Es ging, die wöchentlichen Kirchenbesuche, dazu Kommunion und was man sonst noch so macht. Irgendwann habe ich mich daraus aber völlig zurückgezogen. Wenn ich an etwas glaube, dann ist das das Gute und Böse im Menschen, einer Religion gehöre ich nicht an. Der Buddhismus wäre wohl am ehesten eine Glaubensrichtung, mit der ich mich identifizieren könnte.

Orkus:
Wenn man sich so mit dem Mittelalter beschäftigt wie du, muss man sich zwangsläufig viel mit Religion, insbesondere mit dem Christentum auseinander setzen.
Micha:
Und was man dort liest, ist teilweise sehr erschreckend. Was unter dem Namen und Banner des Christentums an Grausamkeiten angerichtet worden ist, raubt einem teilweise den Atem. Was dort geschehen ist, ist schlimmer als in mancher Diktatur. Aber das beschränkt sich nicht nur auf das Christentum, sondern gilt für fast alle Religionen oder Kulturkreise.

Orkus:
Hast du eigentlich nach wie vor ein großes Interesse am Mittelalter, oder hat das mit der Zeit etwas nachgelassen?
Micha:
Nein, absolut nicht, ich beschäftige mich immer noch sehr ausführlich damit. Ich habe vor einer Weile zwei Wochen in der Kölner Universitätsbibliothek verbracht und mich dort durch alte Materialien gekämpft. In Zeiten, in denen wir an einem neuen Album arbeiten, geschieht das natürlich viel intensiver, aber auch sonst lese ich nach wie vor sehr viel darüber.

Orkus:
Bleibt dir für Privates denn überhaupt noch Zeit?
Micha:
Wenig. Eine neue Platte zu machen kostet unglaublich viel Zeit; mit allem, was daran hängt, ist man mindestens ein Dreivierteljahr damit beschäftigt. Die freie Zeit, die ich habe, versuche ich natürlich zum Großteil mit meiner Familie zu verbringen, was mir einfach sehr wichtig ist. Aber so ein bisschen Freiraum für anderes findet sich dabei zum Glück immer noch.

Orkus:
Du hast bereits sehr früh begonnen, Musik zu machen...
Micha:
Eigentlich die ganze Zeit, unsere erste Band hatten wir mit 16 Jahren...

Orkus:
Kam irgendwann der Zeitpunkt, an dem du dir ganz bewusst gesagt hast, jetzt werde ich Musiker?
Micha:
Ich habe zuerst eine ganz normale Lehre gemacht...

Orkus:
Als was?
Micha:
Als Lokmechaniker. Ich habe sogar noch auf einer richtigen Dampflok Kohle geschaufelt! Nach dem Ende der Lehre habe ich noch einige Zeit als Rangiermeister gearbeitet. Eines Tages ist einem Kollegen von mir aufgrund einer falsch gestellten Weiche das Bein abgefahren worden. Das war der Moment für mich, meine Sachen zu packen und mich zu verabschieden. Zu diesem Zeitpunkt aber war ich eigentlich schon sehr lange als Musiker aktiv.

Orkus:
Bist du ein sesshafter Mensch?
Micha:
Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil, mich zieht es eigentlich ständig woanders hin. Dass wir hier bereits so lange leben, hat familiäre Gründe, davon abgesehen aber hätten wir unsere Zelte hier wahrscheinlich schon lange abgebrochen.

Orkus:
Wird der Zeitpunkt kommen, an dem du alles hinter dir lassen und ganz woanders hingehen wirst?
Micha:
Ja, das ist bereits fest geplant. Eine lange Reise - und auf dieser Reise wird sich ein Fleck finden, an dem wir bleiben werden. Was mich besonders fasziniert, ist Wasser, ganz besonders das Meer. Dort kann ich Stunden verbringen, nur am Wasser sitzend, meinen Gedanken freien Lauf lassen. Dann brauche ich auch nichts anderes, kein Buch, keine Musik, alleine dort zu sitzen und den Bewegungen der Wellen zuzusehen reicht mir vollkommen. Dort irgendwo zu leben kann ich mir sehr gut vorstellen, ein kleines Haus am Meer, ein bisschen Fischfang...ja, das ist so ein kleiner Traum!

Orkus:
Zum Abschluß doch noch die Frage zum Albumtitel- warum Sieben? Die sieben Todsünden? Oder die glorreichen Sieben?
Micha:
Nein, viel einfacher: Wir sind sieben Leute in der Band - und das ist unser siebtes Album. Was liegt also näher, als die Platte entsprechend zu betiteln?
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Mit Das Letzte Einhorn (Michael Rhein) von In Extremo

Дневник

Среда, 26 Марта 2008 г. 16:50 + в цитатник
Rock Hard - German - February 1, 2003 http://www.inextremo.org/press/20
Schwatzkasten

Als ein Mann mit hartem Äußeren und weichem Kern, der sein Herz auf der Zunge trägt, wird Michael Rhein beschrieben. Der Sänger, unter dem Künstlernamen DAS LETZTE EINHORN das Aushängeschild der Mittelalterrocker In Extremo, hat alles miterlebt: vom staatlich geduldeten Rockmusiker in der DDR zum anerkannten Chartbreaker.

Rock Hard:
Wann und wo wurdest du geboren?
Michael Rhein:
Am 18. Mai in Dingelstedt. Dieser Ort liegt in Thüringen.

Rock Hard:
Woran denkst du zuerst, wenn du dich an deine Kindheit erinnerst?
Michael Rhein:
Ich war laufend dreckig, da ich mich überall herumgetrieben habe. Meine Eltern hatten nur Arbeit mit mir.

Rock Hard:
Hattest du ein Lieblingsspielzeug?
Michael Rhein:
Ich warf ständig eine Decke über ein Baugerüst. Das war dann mein Pferd.

Rock Hard:
Warst du in der Schule ein Ärgernis für deine Lehrer, oder warst du brav?
Michael Rhein:
Stress ist mir vermutlich angeboren. Lieb war ich auf keinen Fall. Ab und an hab ich mich geprügelt, aber besonders krass war es auch nicht.

Rock Hard:
Welche Schulfächer hast du gemocht, welche gehasst?
Michael Rhein:
Ich mochte Geschichte und Sport. Aber ich hasste Musik. Im Singen bekam ich zwar immer eine Eins, aber dafür hagelte es in Theorie immer ein "Ungenügend". Das machte summa summarum ständig eine Drei in Musik. Mein Musiklehrer war bescheuert, denn wenn man in seinem Unterricht schwatzte, warf er seinen großen Schlüsselbund an den Kopf des Schwätzers.

Rock Hard:
Was war deine erste wichtige Begegnung mit Rock'n'Roll?
Michael Rhein:
Anfang der Siebziger Jahre hörte ich zum ersten Mal die Stones, Jimi Hendrix und Deep Purple. Das habe ich meinem älteren Bruder zu verdanken, der auf die ganzen alten Rockbands stand. Wenn ich allein zu Hause war, schmiss ich eine Kassette meines Bruders ein, legte mir ein Handtuch auf den Kopf und machte ein Stirnband drum. Das waren dann meine langen Haare. Dann nahm ich einen Federballschläger, den ich vorher mit "Saiten" bemalt und mit "Stimmwirbeln" beklebt hatte. Das war dann meine Gitarre. Und so poste ich dann vor dem Spiegel.

Rock Hard:
Hat dich jemand religiös beeinflusst?
Michael Rhein:
Ja, ich bin katholisch erzogen worden und musste regelmäßig in die Kirche. So war das halt auf dem Dorf.

Rock Hard:
Bist du ein religiöser Mensch?
Michael Rhein:
Es mag ja einen Schöpfer geben, aber mit dem Kirchenapparat will ich nichts zu tun haben. Mein Motto ist eher: leben und leben lassen.

Rock Hard:
Hattest du schon mal Ärger mit Polizei und Justiz?
Michael Rhein:
Mit elf stand ich erstmals vor einem Schulgericht. Und zwar wurde in der Nacht zum ersten Mai immer ein Hexenfeuer angezündet. Früher hieß das in der DDR Maisprung, heute sagt man Walpurgisnacht dazu. An diesem Feuer hatten wir heimlich unser erstes Bier getrunken. Als das Feuer langsam ausging, wir aber noch nicht heim wollten, nahm ich eine DDR-Fahne und warf sie ins Feuer, damit es weiterbrannte.
Irgendwer hat mich verpfiffen. Natürlich wurde der ganze Vorfall politisch ausgelegt. Sogar mein Vater bekam deshalb auf seiner Arbeitsstelle Ärger. Als Teenager kamen dann diverse Verfolgungsjagden mit der Polizei auf dem Moped hinzu. Schwarzfahren, Fahren unter Alkoholeinfluß - das Übliche halt. Ich konnte aber immer entwischen, denn mit einem Moped kann man Treppen runterfahren, mit einem Polizeiauto jedoch nicht. Später, als Musiker in der DDR, wurde man andauernd mit der Polizei konfrontiert.

Rock Hard:
Welche CDs würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Michael Rhein:
Eine Mischung aus Alt und Neu. Filter wären mit dabei, ein ganz ruhiges Album würde ich einpacken. Dazu kämen ein paar CDs von Led Zeppelin, Hawkwind und Deep Purple.

Rock Hard:
Welchen Job würdest du ausüben, wenn du kein Musiker wärst?
Michael Rhein:
Koch oder Schlosser. Keine Ahnung. Vielleicht auch Fliesenleger.

Rock Hard:
Berichte uns dein erstes sexuelles Erlebnis.
Michael Rhein:
Ooh, das ist lange her. Mit zwölf oder dreizehn hatte ich das erste Mal Gelegenheit, mit einem Mädchen zu kuscheln. Im Hintergrund lief Santana, und der Wonnetropfen floss.

Rock Hard:
Bitte beschreibe uns:
Die Frau deiner Träume.
Michael Rhein:
Meine Frau.

Rock Hard:
Einen perfekten Tag.
Michael Rhein:
Bis um zwölf pennen, danach ein Frühstück mit weich gekochtem Ei oder Spiegeleiern ans Bett bekommen, leise Musik im Hintergrund, den ganzen Tag faulenzen, gute Textideen haben, abends ein schönes Sektchen trinken, dazu einen dampfen und vorm Einschlafen noch ein schönes Knipschen machen.

Rock Hard:
Deinen schlimmsten Alptraum.
Michael Rhein:
Auf einer Autobahnraststätte den Nightliner verpassen.

Rock Hard:
Deinen amüsantesten Trip unter dem Einfluß von Stimulanzen.
Michael Rhein:
Ich nehme keine Drogen und trinke keinen Alkohol....

Rock Hard:
Logisch.
Michael Rhein:
Oh Gott, da gibt es so viele Geschichten. Als ich das erste Mal in den USA war, haben wir uns für wenige Hundert Dollar ein Auto gekauft und sind damit Tausende von Kilometern durch das Land gefahren. In Miami habe ich die Karre wieder verhökert und mir von dem Geld Schuhe gekauft. Frag mich nicht, warum.

Rock Hard:
Würdest du für politische oder gesellschaftliche Organisationen live spielen?
Michael Rhein:
Gegen Rassismus zum Beispiel würde ich auf die Bühne gehen, für politische Parteien allerdings nicht.

Rock Hard:
Interessierst du dich für Politik?
Michael Rhein:
Ja, ich bin eigentlich immer auf dem Laufenden. Aber ich muß auch ehrlich sagen, dass ich ein potenzieller Nichtwähler bin. Die ganze politische Blase in Deutschland kann mich mal am Arsch lecken.

Rock Hard:
Könntest du dir vorstellen, Politiker zu sein?
Michael Rhein:
Niemals.

Rock Hard:
Hast du Feinde?
Michael Rhein:
Natürlich, das ist ganz normal. Aber es gibt keine konkreten Todfeinde. Höchstens Leute, die mich nicht leiden können.

Rock Hard:
Liberal, alternativ, konservativ - wie würdest du dich selbst einschätzen?
Michael Rhein:
Von jedem etwas. Manchmal ertappe ich mich dabei, spießig zu sein. Gerade, was Ordnung und Sauberkeit betrifft. Alles in allem bin ich aber ein lustiger Vogel, der gern in Gesellschaft ist.

Rock Hard:
Wofür würdest du dich entscheiden: Bungee-Jumping mit Lemmy, ein Liebeslied mit Britney Spears singen oder eine Unplugged-Show mit Hammerfall spielen?
Michael Rhein:
Bungee-Jumping würde ich für kein Geld der Welt machen, denn ich würde mir vor Angst echt in die Hosen kacken. Und Britney Spears muß ihre Lieder ohne mich singen, denn diese Frau geht gar nicht. Ich glaube, ich würde das mit dem Kastraten-Gesang machen. Da bestünde wenigstens die Chance, dass ich den Sänger übertöne.

Rock Hard:
Mit wem möchtest du gerne mal über Haß philosophieren?
Michael Rhein:
Mit Klaus Kinski, wenn er noch leben würde.

Rock Hard:
Und über Gott?
Michael Rhein:
Auch mit Klaus Kinski.

Rock Hard:
Und übers Wetter?
Michael Rhein:
Das mache ich immer mit meiner Mutter. Mit Müttern kann man am besten übers Wetter und über den üblichen Dorfklatsch reden.

Rock Hard:
Wer ist der coolste Rock'n'Roller der Welt?
Michael Rhein:
Ich denke mal Lemmy. Andererseits habe ich letztens die Queens of the Stone Age live gesehen. Zumindest auf der Bühne sind die Kerle verdammt cool.

Rock Hard:
Hat dich mal ein Fan so richtig genervt?
Michael Rhein:
Ich mag es nicht, wenn besonders hartnäckige Fans einen auf Schritt und Tritt überwachen, dir andauernd hinterherlatschen und dabei ein Helfersyndrom haben. Man möchte gern ab und zu mal sagen: "Halt doch einfach mal deine Fresse und lass mich in Ruhe!" Die heftigste Story, die ich mal erlebt habe, war noch zu DDR-Zeiten, als ich Sänger der Band Noah war. Ich kniete singend am Bühnenrand, als mich ein Fan an meinen damals recht langen Haaren von der Bühne zog, um mit mir herumzutoben. Ich war total irritiert, und mein Kopf tat tierisch weh, denn ich hatte ein größeres Haarbüschel eingebüßt. Später kam der Kerl in den Backstage-Raum und sagte, das sei alles nicht so gemeint gewesen, und wollte mit mir feiern. Zuerst haute ich dem Typen eins aufs Maul und sagte ihm, dass er es nicht überleben würde, wenn er noch mal so eine Scheiße macht - und danach reichte ich ihm ein Bier. Wir tranken dann zusammen, und alles war gut. Aber ich musste ihm vorher eine reinhauen.

Rock Hard:
Wie stellst du dir das Paradies vor?
Michael Rhein:
Eine richtig gute Stereoanlage an einem schönen Strand. Ich liege auf einer Hängematte, und vor mir tanzen hübsche Mädchen. Und am Ufer liegt ein Boot.

Rock Hard:
Und die Hölle?
Michael Rhein:
Sechs Uhr morgens aufstehen, in die Fabrik latschen und die Karte in die Stechuhr stecken. Abends total fertig nach Hause kommen, noch eine Stunde Fernsehen gucken, und danach schlafen - bis um sechs.

Rock Hard:
Hast du jemals gedacht, dass du mit deiner Musik und deinen Texten Menschen beeinflussen könntest?
Michael Rhein:
Nein, ich habe auch niemals gedacht, dass wir mit In Extremo überhaupt Erfolg haben würden.

Rock Hard:
Welches Land ist für dich das spannendste?
Michael Rhein:
Eigentlich Deutschland. Deutschland hat unmögliche Gegensätze zu bieten und beherbergt unzählige Verrückte. Ansonsten finde ich Mexiko verdammt spannend. Dort sind viele Menschen völlig mittellos, aber dennoch gut gelaunt. Hier zu Lande wird immer nur geklagt.

Rock Hard:
Was für ein Trinker bist du?
Michael Rhein:
Ich bin selten besoffen. Wenn, dann bin ich ein lustiger Trinker, denn ich werde danach sehr laut und treibe viel Schabernack. Früher in der Zone zum Beispiel saßen wir in der Kneipe, und wenn die Soljankaesser am Nachbartisch nicht aufpassten, warfen wir ihnen Hundefutter in die Suppe.

Rock Hard:
Wie heißt die mieseste Band der Welt?
Michael Rhein:
Es gibt eine Band, die einerseits völlig mies, andererseits auch irgendwie geil ist: Finisterra. Die sind wirklich richtig schlecht, aber ich finde es voll geil, dass sie es ernst meinen.

Rock Hard:
Und die beste Band der Welt?
Michael Rhein:
Die müsste man zusammensetzen.

Rock Hard:
Na, dann mal los.
Michael Rhein:
Also, ich bin mit meinen Mitmusikern sehr gut bedient. Aber wenn ich tatsächlich eine Band kreieren könnte, würde ich Dave Grohl ans Schlagzeug setzen. Oder nein: Ich nehme nur echte alte Helden von Purple, Zeppelin und Motörhead, verstärkt um Jimi Hendrix.

Rock Hard:
Welchen Musikstil findest du grauenvoll?
Michael Rhein:
Heavy Metal mit Kastratengesang.

Rock Hard:
Wer möchtest du in deinem nächsten Leben sein?
Michael Rhein:
Erneut die Person, die ich jetzt bin.

Rock Hard:
Wer warst du in deinem vorherigen Leben?
Michael Rhein:
Ein Seemann.

Rock Hard:
Stell dir vor, es ist der letzte Tag in deinem jetzigen Leben. Was würdest du tun?
Michael Rhein:
Ich würde mit meiner Frau aufs Meer fahren und mit ihr unter Helium-Einfluß ficken.

Rock Hard:
Du weißt sicher, dass Helium nichts anderes bewirkt als eine extrem hohe Stimme...
Michael Rhein:
Ja, aber es wäre doch lustig, wie wir beim Vögeln herumpiepsen. Ich würde lachend sterben
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Yellow Pfeiffer - интервью с официального сайта

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:43 + в цитатник
[Совпадает с интервью фан-клуба]

Wie bist du zur Musik gekommen?
Meine Mutter hat mich damals als Kleinkind (3-4 Jahre alt ) in den Carl Orff-Kurs zur musikalischen Früherziehung gebracht. Ich kann mich allerdings nur noch an die Fassbrause und den Lolli hinterher erinnern. Die Fassbrause kam wirklich vom Fass und der Humpen war so groß, dass der Inhalt für den Durst und eine zuckersüße Dusche gereicht hat. Später in der Grundschule habe ich dann Blockflöte gelernt so wie alle anderen. So richtig ging es allerdings erst in der Oberschule mit Gitarre los. Alle meine Freunde waren verreist und ich habe mich zu Tode gelangweilt. Ich habe mir in einem An- und Verkauf-Laden von meinem Taschengeld meine erste Gitarre gekauft. Eine Akustik-Gitarre für 80 Mark. Vom Vorbesitzer war noch der Name in die Decke geritzt, aber das war mir egal - sie war Bezahlbar. Ich habe mir dann in den Sommerferien alle Grundakkorde und ein paar Pickings raufgedrückt. Das Gitarrespielen hat Spaß gemacht, doch dann musste natürlich auch schnell eine E-Gitarre her.
Kannst du dich noch an das erste Konzert erinnern, welches du besucht hast? Wie war das?
Welches das erste war daran kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es war auf jeden Fall ein Punkkonzert in Kreuzberg im EX (wenn man mal die Veranstaltungen mit sogenannter ernsthafter Musik weglässt, zu denen einen die Eltern mitgeschliffen haben). Einer hat offiziell bezahlt und die anderen haben dann den Stempel, den man dann dafür bekam, abgemalt. Der Eintritt war zwar aus heutiger Sicht nicht hoch, aber man wollte sich ja auch noch was zu trinken holen. Das war mehr ein Sport und die meisten Bands waren grottenschlecht.
Wie hieß deine erste Band?
Meine erste Band hatte ungefähr 10 verschiedene Namen, 5 Titel (zumindest haben wir sie für richtige Titel erklärt) und keinen einzigen offiziellen Auftritt. Aber die Feten im Proberaum waren eh das Wichtigste!
Wann und mit welcher eigenen Band standest du das erste Mal auf einer richtigen Bühne? Kannst du dich noch daran erinnern wie das war?
Die erste Band mit der ich auf der Bühne stand hieß Lumpazi Vagabundus. Sie zerrten mich damals direkt aus meiner Zimmermannshütte auf die Bühne. Das war 1994 auf dem Potsdamer Platz. Ich spielte zu dieser Zeit schon eine ganze Weile Dudelsack und Schalmei. Damals habe ich mit Puck zusammen einen Zimmereistand auf den Märkten gehabt. Wir bauten die Märkte auf und während des Marktes wurde an unserem Stand immer um die Wette genagelt. Man musste dazu mit der Schneide eines stumpfen Beiles möglichst große Dachsparrennägel in einem Hauklotz versenken. Das Spiel war bei Besuchern und Marktleuten gleichermaßen beliebt, denn der Verlierer musste der ganzen Runde das Bier bezahlen. Und da derjenige der als erster fertig war das Bier holen musste, brauchte man auch nie lange zu warten. Mitmachen durfte jeder.
Wie war dein musikalischer Weg bis hin zu In Extremo? In welchen Bands hast du vorher gespielt?
Bei Lumpazi Vagabundus und Springteufel, beides waren Mittelalter-Gruppen.
Gibt es Veröffentlichungen deiner alten Bands? Gibt es andere Veröffentlichungen, an denen du beteiligt warst? Wenn ja, welche?
Zur damaligen Zeit haben wir noch keine Tonträger aufgenommen. Aber wir haben keine Möglichkeit ausgelassen zu spielen. Wenig geschlafen und viel gelacht. J
Deine 3 Lieblingsbands:
Hedningarna, Krupps, The Cure...
Deine 3 Lieblingsplatten:
Dead Can Dance, Clanned “An Diolaim”, Filter “The Algamuth”
Die besten Konzerte, die du besucht hast:
Einstürzende Neubauten war das lauteste, Värtinnä im Pfefferberg das sympathischste und Rammstein war perfekt vom Sound, inszeniert wie ein Theaterstück und dadurch sehr kraftvoll und überzeugend.
Die 3 besten Konzerte, die du selbst gespielt hast (inklusive In Extremo):
„50 Jahre Knaack“ 2002 mit in Extremo in zivil, auf der Runneburg mit viel dunklem Bier und das „Dynamo“ 1999.
Deine Lieblingsfilme:
„Am Anfang war das Feuer“, „Fightclub“, billige Kung Fu-Streifen, „Matrix“...
Deine 3 Lieblingsbücher:
„Die Abenteuer des Röde Orm“, „Per Anhalter durch die Galaxy“, „Herr der Ringe“...
Deine 3 Lieblingssongs:
„Kyla vuotti uutta kuuta“ von Värtinä, „Smells Like Teen Spirit“ von Nirvana und „Temptation“ von The Tea Party.
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Die Lutter - интервью с официального сайта

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:39 + в цитатник
Wie bist du zur Musik gekommen?
Irgendwie von allein. Im Kindergarten habe ich mir die Schlagerschallplatten meiner Mutter ins Zimmer geholt und stundenlang immer wieder umgedreht. Schlagersänger oder Gitarrist waren von nun an meine Traumberufe. Zur Einschulung schenkte meine Mutter mir eine Konzertgitarre. Nach der Scheidung meiner Eltern trat mein Stiefvater in mein Leben, der sich um meine „Karriere“ kümmerte, mich an der Musikschule anmeldete und mich immer wieder motivierte, nicht aufzugeben. Er war Sänger und Gitarrist in einer Amateurband und für mich damals ein großes Vorbild. Sein heimlicher Spitzname war übrigens „Zonen-Elvis“!
Kannst du dich noch an das erste Konzert erinnern, welches du besucht hast? Wie war das?
Meine Eltern waren in dieser Beziehung sehr tolerant und so konnte ich schon sehr früh zu Konzerten gehen, zusammen mit ihnen und meinem Bruder. Das waren dann aber in der Regel Bands wie die George-Baker-Selection oder die Band meines Basslehrers. Im Urlaub oder wenn in meiner Heimatstadt Potsdam im Sommer Konzerte waren, gingen wir oft hin. Meine ersten Konzerte, zu denen ich mit meinen Freunden allein gegangen bin, waren die von Formel 1 (im Lindenpark) und der Gruppe Magdeburg (im Glaskasten), zwei in der DDR damals ziemlich bekannten Hardrockbands. Das war so um 1980 herum und ich war 13 oder 14. Leider musste man, nach der Ausweiskontrolle um 22.00 Uhr, manchmal den Saal verlassen – wenn man denn erwischt wurde. Der Potsdamer Lindenpark und der Sacken in Teltow wurden so zu meinen ersten „Konzertarenen“.
Wie hieß deine erste Band?
Meine erste Schülerband nannte sich Madstop (Potsdam – nur eben spiegelverkehrt geschrieben), das war 1981. Parallel dazu spielte ich in der Big Band der Musikschule. In der 7.Klasse hatte ich es zuvor schon mal in einer Band namens Kräuterbutter versucht, aber die anderen Musiker waren alle ein paar Jahre älter als ich. Ich scheiterte, weil ich damals nur nach Noten spielen und noch nicht frei improvisieren konnte. Der Song war „Born To Be Wild“ von Steppenwolf, das werde ich nie vergessen. Aber ich hatte wirklich jeden Tag von früh bis abends mit Musik zu tun.
Wann und mit welcher eigenen Band standest du das erste Mal auf einer richtigen Bühne? Kannst du dich noch daran erinnern wie das war?
Wir spielten im April 1981 mit Madstop zu einem Schulfest in Potsdam. Wir konnten nur 10 Songs richtig, unter anderem „Hey Joe“ von Jimi Hendrix, „Honky Tonk Woman“ und „Jumping Jack Flash“ von den Stones. Wir probten zwar regelmäßig und viel, doch die Proben waren ja auch eher Partys oder Treffen mit guten Freunden. Die Publikumsreaktionen waren aber unglaublich, doch wir hatten keine Zugaben mehr auf Lager. Also spielten wir das komplette Programm noch einmal von vorn.
Wie war dein musikalischer Weg bis hin zu In Extremo? In welchen Bands hast du vorher gespielt?
Es waren wohl über 20 Bands, aber nicht alle waren wirklich wichtig. Meine erste Band, mit der ich Wochenende für Wochenende übers Land gezogen bin, nannte sich Bab.1982 ging ich dann zum Musikstudium nach Berlin, dort gründeten wir eine Band namens Keefa, mit der wir im Potsdamer Theater eine Rockoper aufführten. Aber Studenten sind schon ein komisches Volk... 1984 stieg ich dann für eine lange Zeit bei Freygang ein, einer der Kultbands des damaligen DDR-Undergrounds. Nach unserem Spielverbot im September 1986 hielt ich mich mit teilweise obskuren Bands, Aushilfen und Projekten über Wasser, unter anderem sogar mit einem Country-Trio und einer Tanzmusikband. Irgendwie musste ich die Zeit bis zur Wiederzulassung von Freygang ja überbrücken. Aber es war damals auch nicht unüblich, parallel in 4 oder 5 Bands zu spielen – bei mir waren das z.B. die Hof-Blues-Band, Roman Blues Incorporated, die Lose Basskapelle (eine Band mit 3 Bassisten und einem Schlagzeuger) und Kerschowski. Dazu kamen einmalige Projekte wie die Blankenfelder Boogie Band, Der Gelbe Wahnfried und heimliche Auftritte mit Freygang unter anderem Namen. Die Hof-Blues-Band und Kerschowski waren Lichtblicke, insbesondere mit der Hof-Blues-Band traten wir auf sehr vielen guten Blues- und Jazzfestivals auf. Im Sommer vor der Wende ging es dann auch mit Freygang wieder los, einmal spielte ich sogar eine komplette Tournee erst bei der Supportband (Hof-Blues-Band) und anschließend bei der Hauptband Freygang. Ende 1989 stieß dann auch Reiner zu Freygang und übernahm den Schlagzeugpart und seit dieser Zeit spielen wir zusammen. 1991 gingen wir dann gemeinsam zu Noah, wo auch schon Thomas (der Münzer) und Micha spielten, später zu Tausend Tonnen Obst (TTO), bis wir schließlich 1996 mit In Extremo probten.
Gibt es Veröffentlichungen deiner alten Bands? Gibt es andere Veröffentlichungen, an denen du beteiligt warst? Wenn ja, welche?
Nicht viele, da wir ja mehr oder weniger im Underground zu Hause waren. 1996 erschien die CD „Steil & Geil“ von Freygang, die wir eigentlich schon 1986 aufgenommen hatten und in Polen pressen lassen wollten. 1990 schnitten wir ein Livekonzert von Freygang, der Firma und der Ich-Funktion mit, welches unter dem Namen „Die letzten Tage von Pompeji“ als LP bei Peking Records veröffentlicht wurde. Einen kurzen Gastauftritt hatte ich auf der AMIGA-LP der Blankenfelder Boogie Band. Dann bin ich noch kurz auf Rio Reisers „Live in der Seelenbinder-Halle“ zu hören. An diesem Abend gab es eine Session der Musiker von Kerschowski und Rio´s Band, der irgendwie seinen Weg auf diese CD fand, worauf ich sehr stolz bin. Leider waren Reiner und ich auf der wunderbaren und leider einzigen TTO-CD nicht dabei, es gibt nur einen lustigen Samplerbeitrag des Songs „Shot“ auf einem Sampler mit dem Namen „Bands United 1994“. Irgendwie waren wir mit dieser Band der Plattenindustrie zu anstrengend, so dass wir unsere CD „Die Fruchtlawine rollt“ dann selbst vertrieben haben.
Wie stellt sich der Beginn von In Extremo aus deiner Sicht dar?
Für uns als Rockmusiker waren diese fremden Instrumente absolutes Neuland, aber spannend und faszinierend zugleich. Wir waren uns ziemlich sicher, irgendwann mit dieser Mischung Erfolg zu haben. Aber der Anfang war schon ziemlich chaotisch, da unsere Mittelalterkollegen wegen permanenten Auftretens oft nur mit Abwesenheit glänzten. Da prallten manchmal schon Welten aufeinander und es war ein Lernprozess für beide Seiten.
Deine 3 Lieblingsbands:
Es gibt mehr als 3, immer abhängig von der Stimmungslage. Aber wenn ich mich schon entscheiden muss: Cracker, die Beatles und Ton Steine Scherben.
Deine 3 Lieblingsplatten:
Das „Weiße Album“ der Beatles gehört für mich immer noch zum Nonplusultra, in deutscher Sprache ist es auf jeden Fall die „IV“ (das „schwarze“ Album) von Ton Steine Scherben. Platz 3 geht an „Origin Of Symmetry“ von Muse.
Die 3 besten Konzerte, die du besucht hast:
Bis heute unerreicht und das wohl für alle Zeiten bleiben die beiden Konzerte von Rio Reiser in der Seelenbinder-Halle im Oktober 1988. Da passte einfach alles zusammen und ich spielte sogar noch bei der Supportband vor meinen Helden. Platz 2 geht an Iron Maiden, die 1983 mit ihrer „Powerslave“-Tour in Budapest Station machen. Als kleiner Ostmusiker hatte ich nie zuvor etwas derartiges gesehen, zumal Steve Harris damals einer meiner Bassistenidole war. Und dann die Konzerte der Red Hot Chili Peppers, ganz besonders mein erstes 1996 auf dem Roskilde-Festival in Dänemark.
Die 3 besten Konzerte, die du selbst gespielt hast (inklusive In Extremo):
Das ist schwer, aber in nachhaltiger Erinnerung bleiben mein erstes Konzert mit Freygang 1985 in der Leipziger Kongresshalle – nach einem Spielverbot der Band das erste Konzert in neuer Besetzung, meine Feuertaufe und das gleich vor 3000 Zuschauern. Ich glaube ich hatte nie größeres Lampenfieber. Ebenso wichtig war der erste Festival-Auftritt von In Extremo im Mai 1999 auf dem Dynamo in Holland. Das wohl spektakulärste Konzert aber war mit Sicherheit unser Freikonzert im April 2000 in Mexiko/ City.
Deine 3 Lieblingsfilme:
Kann ich nicht sagen, ich mag den schwarzen englischen Humor wie in „Bube, Dame, König, Gras“ oder „Snatch“ und Geschichten über das Leben an sich, so was in der Art von „Harold and Maude“ oder „Berlin Is In Germany“. Außerdem mag ich Reportagen und Dokumentationen.
Deine 3 Lieblingsbücher:
Ich lese gern short stories und Erzählungen wie z.B. von T.C.Boyle oder John Irving. In meiner Jugend war „On The Road“ von Jack Kerouac so etwas wie meine Bibel
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Der Morgenstern - интервью с официального сайта

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:38 + в цитатник
Wie bist du zur Musik gekommen?
Zur Musik kam ich in etwa so: Mein Bruder bekam zur Jugendweihe (1972) einen kleinen Kassettenrecorder, den er zur Aufnahme von Musiksendungen nutze, die zu hören nicht erwünscht war (Rias-Treffpunkt, Schlager der Woche und so). Auf diesem Wege habe ich die Sendungen ebenfalls gehört, wenn auch heimlich. So fand mein erster Kontakt mit westlicher Rockmusik statt. Ich war erst 8 Jahre alt.
Später (der übliche Werdegang eines Rockmusikers) spielten wir selbst die Songs von Sweet, Slade, T.Rex, Deep Purple, Black Sabbath, usw. auf Vadda`ns Tennisschlägern und Mudda`ns Kochlöffeln mit. Und verdammt - wir nahmen die Sache sehr ernst. Später - ich war so zwölf - traf sich die Clique an einer „Bank“. Dort gab es jemanden der ein Schlagzeug besaß, es sogar spielen konnte, aber beabsichtigte sein Set zu verkaufen. Ich habe diese Ruine dann für schwer ersparte 100 DDR-Mark erstanden. Fortan hatten die Hausbewohner meiner Aufzugsstätte irgendwie Abneigung gegen mich. Immerhin wurden Zeiten abgesprochen, an die ich mich hielt. Ab Herbst 1978 unterrichtete mich Herr Panke (Schlagzeuger beim Orchester des Metropol-Theater) für 2 Jahre. Er ließ mich klassische kleine Trommel nach Noten üben, was bis heute sehr wichtig für mich ist. Das bildete die solide Grundlage meines heutigen Stils. Das spielen am Set habe ich mir selbst beigebracht. Ich habe viel Musik gehört, die Drumlines herausgeschrieben und im Keller (meinem Proberaum) nachgespielt.
Kannst du dich noch an das erste Konzert erinnern, das du besucht hast? Wie war das?
Ich bin in Berlin-Plänterwald aufgewachsen, in der Nähe des Kulturparks, auf dem es Samstags und Sonntags sehr oft Konzerte gab. Dort spielten zum Beispiel City, Stern Meißen, Prinzip, Karussell, Lift und andere DDR-Profi-Liga-Bands. Es gab aber auch internationale Acts wie Omega (Ungarn) oder John Kincade (GB) auf der großen Bühne, während auf der kleinen Bühne Bands wie Monokel, Engerling, Hof Blues Band oder Freygang - eben die DDR-Amateur-Liga - konzertierten. Und das war für mich wesentlich interessanter.

Wie hieß deine erste Band?
Die erste Band in der ich mitspielte hieß Asinus.
Wann und mit welcher eigenen Band standest du das erste Mal auf einer richtigen Bühne? Kannst du dich noch erinnern wie das war?
Das war im Sommer 1980 im Kulturhaus „Erich Weinert“ in Magdeburg, und die Band hieß immer noch Asinus.
An einem Herbstabend im Jahre des Herrn anno 1979 - in einer Kneipe in Treptow - lernte ich Max kennen. Max war nicht nur Bassist, sondern auch Chemielaborant, er spielte mit Studenten (Steffan Carow voc, p; Frank Syltemeier git, p) der Musikhochschule „Hans Eisler“ zusammen und die hatten alle gemeinsam ein Problem: Ihrem Schlagzeuger war es zu langweilig und also fragte er MICH, ob ich einsteigen würde.
Musikstudenten und ICH? Und das nach nur einem Jahr Unterricht? Das konnte eigentlich nicht gut gehen, aber meine Zusage stand fest. Also, kurz entschlossen das Schlagzeug auf einen Handwagen und auf ging es eine halbe Meile durch den Plänterwald auf die „Insel der Jugend“ zur Probe. Später lag unser Proberaum in „unmittelbarer Wohnortnähe“ in Potsdam-Babelsberg. Das war im Haus von Heiner Carow und der musste genau wie meine Eltern die Transportprobleme der potentiell Einstufungserfolgreichen mit seinem Lada bewältigen. Außerdem waren es meine letzten großen Ferien. Ab September 1980 fing ich eine Lehre als Dachdecker an. Nach einem guten halben Jahr Proben war es dann endlich soweit: Asinus im Kulturhaus „Erich Weinert“. Der ca. 800-Mann-Saal war mit 50 Leuten gut gefüllt, der Groove der Band ging mir total ab und um es komplett zu machen habe ich einen
6/8tel in einen 4/4tel verwandelt. Es war ein Flop für die anderen. ICH hab nur vorher gezittert - hinterher fand ICH mich erstklassig - schließlich hatte mich doch selbst Herr Carow (und der musste es ja wissen) zu meiner „Leistung“ beglückwünscht. Heute bin ich vermutlich etwas routinierter.
Wie war Dein musikalischer Weg bis hin zu In Extremo? In welchen Bands hast du vorher gespielt?
Asinus (1979-1982), Splitt (1984-1985), Cold Step (1987), TTO (1988), Freygang (1989-91), Noah (1991), Reunion TTO (1992), Noah (1994), Ifor (1995-96). Und dazwischen jede Menge Nebenprojekte (1987-1989), z.B. die Magdalene-Keibel-Combo, Santa Clan...
Nach Asinus musste ich meinen Ehrendienst bei der NVA ableisten. Dort hatten wir auch so `ne Art Band und spielten... tja Politrock trifft die Genrebezeichnung wohl am ehesten. Nach der Armee begann ich mit Splitt zu proben und zu spielen. Mit der Band hatte ich meine zweite Einstufung. Das war die Oberstufe.
1985 erhielt ich, als Dachdecker, meine erste staatliche Ehrung - ich wurde „Jungaktivist“. Da hingen immerhin 50 DDR-Mark dran und eine Reise nach Moskau und Leningrad mit dem „Freundschaftszug“. Auf dieser Reise lernte ich Wolfram Peschel kennen. Über ihn machte ich Bekanntschaft mit Vico. Vico war ein hervorragender Gitarrist und suchte nach einer neuen Band. Wolfram kannte Vico und seine Interessen sehr gut, er arrangierte ein Treffen und die Proben konnten beginnen. Zunächst war nicht klar wofür - es sollte noch 2,5 Jahre dauern bis daraus das Projekt Cold Step geboren wurde. 1987 erfolgte die Einstufung - nunmehr meine Dritte - mit dem Ergebnis „Sondereinstufung mit Konzertberechtigung“. Wir probten im Club 29. Ich lernte während der vielen dort stattfindenden Veranstaltungen auch andere Musiker kennen, mit denen man diverse Nebenprojekte starten konnte - so auch Ulli „Schandmaul“ Baum. Er - seines Zeichens begnadeter Sänger und Musiker - suchte auch nach einem neuen Projekt. Da sich Cold Step Ende 1987 auflöste, suchte auch ich nach einer neuen Band. Wir gründeten Tausend Tonnen Obst. Dazu gehörten neben mir und Schandmaul auch Kurt und Falk. Und wieder stand eine Einstufung an, mit dem Ergebnis Sondereinstufung mit Konzertberechtigung.
Nebenbei spielte ich noch bei Feeling B- Aljoscha´s – Gitarrenrockprojekt Santa Clan, in der nach meinem Empfinden besten Besetzung, die diese Band je hatte: Aljoscha (Gesang), Christoph Zimmermann (Bass) - beide leider schon verstorben; Grüße nach oben - sowie „Wilki“ Wilkendorf (Gitarre), Stefan Bienieck (Steve Binetti) (Gitarre) und später auch BuzzDee Bauer.

2002 hatten Kay und ich unser 15-jähriges Spiel- und Freundschaftsjubiläum. Und so kann ich es mir an dieser Stelle einfach nicht verkneifen: Hey Kay, danke für alles, auch für dieses Forum!

Im Herbst 1989 gab es im Lindenpark (Potsdam-Babelsberg) eine Veranstaltung merkwürdigen Inhaltes. Kay nannte sie eine blödsinnige Performance. Dort spielte ich mit einem Nebenprojekt, der Magdalene-Keibel-Combo und nach uns Freygang, die von meinem Spiel überzeugt waren. Wie alle Wechsel ging auch dieser schnell vonstatten und so spielte ich ab Dezember 1989 bei Freygang zum ersten Mal in der Berliner Gethsemane- Kirche. Das ging bis April 1991, danach stiegen Kay und ich bei Noah ein. In dieser Band spielten schon Thomas Mund und Michael Robert Rhein.

Währenddessen fragte mich Schandmaul, ob wir nicht wieder gemeinsam etwas machen könnten. Ergo Kay und ich spielten in zwei Bands. Das ging so weiter bis zu unserem Ausstieg 1995 bei TTO. Fortan spielten wir nur noch bei Micha und Thomas und haben bis etwa Frühjahr 1996 noch ein paar Gigs durchgezogen, bis klar wurde, dass das nicht brachte. Noah entwickelte sich nicht weiter; es wollten nur noch Veranstalter aus Thüringen die Band buchen - ein zu kleines Revier, wenn man von der Musik leben will. Und so gaben wir auf.
Irgendwie verlief der Kontakt im Sande. Jeder von uns hat sich anderen Projekten gewidmet. Kay stieg bei Chuch of Confidence ein, Micha trieb sich schon auf Mittelaltermärkten herum und ich habe versucht, bei Ifor (auch mit ehemaligen TTO-Mitgliedern) ein bisschen Kunst zu machen.
Wir haben uns lange nicht gesehen, scheinbar war aber auch jeder ein bisschen unzufrieden mit seinen Projekten. Als im Herbst 1996 Kay anrief und mir von der Idee einer Zusammenführung der Noah-Mitstreiter nebst mittelalterlicher Besetzung erzählte, kam es zu einem Treffen Die Idee fanden alle Beteiligten so gut, dass wir auch gleich ins Studio gingen und es auf der goldenen Mittelalter-CD zum ersten Mal probierten. Es funktionierte. In dieser Zeit entstand u.a. der Song „A Vis Lo Lop“. Nach einem Proberaumwechsel und meinen Ausscheiden aus dem bürgerlichen Knufferleben bahnte sich auch das erste Konzert an. Es fand zu Ostern 1997 auf einem Mittelaltermarkt vor dem Leipziger Rathaus statt. Es schneite, war sehr kalt und wir hatten keinen Backstagebereich. Wir zogen uns hinter der Bühne um und spielten gegen die Kälte, also irgendwie um unser Leben. Das Ergebnis - regelmäßige Auftritte - entschädigte uns für diese Tortur und die ersten großen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten.
Gibt es Veröffentlichungen Deiner alten Bands? Gibt es andere Veröffentlichungen, an denen du beteiligt warst? Wenn ja, welche?
Auf der Kompilation „Die letzen Tage von Pompeji“ spielte ich bei Freygang
Deine 3 Lieblingsbands:
Die Red Hot Chili Peppers, Rush und Primus. Aber es gibt von den 60ern bis heute natürlich noch wesentlich mehr, die nennenswert wären. Bei einzelnen Musikern würde ich John Bonham (Led Zeppelin), Stewart Copeland (Police) sowie „Herb“ Tim Alexander und Les Claypool (beide Primus) an die Spitze stellen. Auch hier gibt es noch mehr, die ich aufzählen könnte.
Deine Lieblingsplatten:
„Frizzle Fry“ von Primus, „Blood, Sugar, Sex, Magic” von den Red Hot Chili Peppers, „Presence“ von Led Zeppelin und „Moving Pictures“ von Rush.
Die besten Konzerte, die du besucht hast:
Carlos Santana im Berliner Palast der Republik (noch in der DDR), die Red Hot Chili Peppers beim Roskilde-Festival Juni 1996 und die Carmina Burana auf dem Roskilde-Festival Juni 1994 (dirigiert von Arthur Rubinstein).

Die besten Konzerte, die du selbst gespielt hast (inklusive In Extremo):
Cold Step in der Moritzbastei Leipzig 1987, TTO auf dem Umweltfestival in Rothensee (Magdeburg) am 31.07.1993, Freygang auf dem Open-Air in Binde (Salzwedel) und In Extremo beim Roskilde-Open-Air 2000.
Deine Lieblingsfilme:
Weil ich Filmesammler bin gibt es da eine ganze Menge: „Das Schweigender Lämmer“, „Mash“, „Einer flog über das Kuckucksnest“, „Der Herr der Ringe“ und deutsche Filme, wie: „Wir können auch anders“ oder „Knocking on Heavens Door“ sind nur einige meiner Favoriten.
Meine 3 Lieblingsbücher:
Michail Scholochow„Ein Menschenschicksal“, Wassili Reskow „Die Vergessenen der Taiga“ und Wilhelm Busch „Album“
Meine Lieblingssongs:
Red Hot Chili Peppers “Under the Bridge” (Blood, Sugar, Sex, Magic), Primus “John the Fisherman” (Frizzle Fry), Rush “Yyz”(Moving Pictures), The Sweet “Man with the golden Arm” (Desolation Boulevard), T.Rex “New York” (Futuristic Dragon) und ...
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Van Lange - интервью с официального сайта

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:33 + в цитатник
Van Lange

Wie bist du zur Musik gekommen?
Bei meinen Eltern stand ein Klavier, auf dem ich ab und zu heimlich `rumklimperte. Dann brachte mein Vater eines Tages ein Beatles-Songbook mit. Darin sah ich die ersten Griffe, die man auf einer Gitarre so greifen konnte. Ich probierte es aus und schnell wusste ich: das will ich mal werden! Mein Bruder Ulli hielt mich dann auch die weiteren Jahre auf dem aktuellsten Stand und so kam ich schnell in den Genuss von AC/DC, den Dead Kennedys, The Police und anderen Bands. Später, beim Ausprobieren der ersten Zigarette, beschlossen zwei Schulkumpels und ich im selben Atemzug Musik zu machen. Es war kläglich, aber der Anfang war gemacht.
Kannst du dich noch an das erste Konzert erinnern, welches du besucht hast? Wie war das?
Als ich 11 war, nahm mich mein Bruder mit zur Probe seiner Band Cäpt`n Caro mit. Ein zerfallenes Haus am Nöldnerplatz war ihr heiliger Musiktempel. Ich war begeistert: Viele Boxen, ein Schlagzeug und elektrifizierte Gitarren. Dann legten sie los und ich fühlte mich wie bei meinem ersten Rockkonzert. Eine Weile später war es dann soweit. Beim alljährlichem Drushba-Fest gastierte die Gruppe Keks. Und wir waren dabei! Mit Sangria und „Hasch mich, Mädchen...“
Wie hieß deine erste Band?
Zur Namenstaufe meiner ersten Band kam es gar nicht mehr. Im Nachhinein würde ich sagen, wir waren die The Zweidrumfiguren Band. Die erste „richtige“ Band hieß Edge of Silence. Wir spielten auf Partys zum Spaß und für Bier.
Wann und mit welcher eigenen Band standest du das erste Mal auf einer richtigen Bühne? Kannst du dich noch daran erinnern, wie das war?
Das war im April `88 in Pankow. Die Band hieß Die Vision. Ich weiß noch, ich war so extrem aufgeregt, dagegen war meine Russischprüfung ein Kegelnachmittag. Denn dies sollte nicht nur mein erstes Mal sein. Es hatte sich auch noch Besuch aus dem Westen, in Form der Toten Hosen, angekündigt. Die durften wir supporten. Das taten wir auch mit guter Laune und selbst der mutige Pfarrer, der dieses Konzert ermöglichte, war begeistert. Als dann die Arbeit getan war, genehmigten wir uns ein Fässchen Bier und es wurde noch ein sehr guter Abend in der Wohnung unseres Sängers Geyer. Das Gelage wurde größer und zum Schluss liefen dann Filme wie „Nekromantik“, „Meat the Feebles“ und „Darkstar“. So ist jedenfalls meine Erinnerung an meinen ersten Auftrittstag...
Wie war dein musikalischer. Weg bis hin zu In Extremo? In welchen Bands hast du vorher gespielt?
Als ich mir etwas Geld zusammengespart hatte und mir meine Mutter noch etwas dazugab, ging ich in einen An- & Verkauf und kaufte mir für 200 Mark meine erste Gitarre: eine silberlackierte „Jolana“ mit Perlmutt-Schlagbrett. Damit nervte ich, über das Radio gespielt, meine Umwelt und hörte mir die Griffe meiner Lieblingsbands raus. Mein Gitarrenunterricht machte auf einmal sogar wieder etwas Sinn. Irgendwann bauten wir dann Matratzen an Kellerwände, legten dort Teppiche rein und nannten das Ganze dann „Proberaum“.1986 stieß ich zu Edge of Silence. Anfang 1988 fand ich mich dann bei Die Vision wieder. Wir hatten eine gute Zeit und spielten viele Konzerte, bei denen wir auch mal mit dem Zug anreisen mussten. Nebenbei waren wir noch ein kleiner „Clan der musikalischen Spitzbuben“. Dies hiess dann L´Ambassadeur de Ombres oder auch 9 Tage alt.. Nachdem sich nach Jahren unsere Wege 1994 bei Die Vision trennten, spielte ich in Bands wie 3 Minute Hate, Scapegoat, K.d.A., Junesaw. Ende1999 ging ich zu einer Band ins Kreuzberger Wild at Heart. Dort traf ich nach langer Zeit einen guten, alten Bekannten: Kay Lutter. Er fragte mich, ob ich als Ersatz für ihren erkrankten Gitarristen aushelfen könnte. Ich willigte ein, da auch die Zeit bei Ihnen knapp war. Micha schickte mich zum Chef und Puck öffnete mir die Tür. Wir stellten beide fest, dass wir uns vom Mittelaltermarkt her kennen. Ich verdingte mir eine Zeit lang als Bäcker auf Märkten mein Geld. Puck gab mir CDs und Aufkleber(!) mit und ich versuchte mein Bestes. Dann probten wir zusammen, tranken Bier und hatten gute Laune. Eine Woche später ging`s dann auch gleich fern der Heimat in Potsdam los. Ja, und dann ging es noch in andere schöne Städte und Länder...
Gibt es Veröffentlichungen deiner alten Bands? Gibt es andere Veröffentlichungen, an denen du beteiligt warst? Wenn ja, welche?
Einige, ohne Gewähr... Mit Die Vision 3 Demos und 2 CDs: „Torture“ (1990), „Fascination“ (1992), mit Junesaw „First Dawn“ (1998), mit K.d.A., Die Art, BOON, Sludgehat, S.o.t.b. diverse Samplerbeiträge...
Wie stellt sich der Beginn von In Extremo aus deiner Sicht dar?
Am Anfang ging es für mich nur um eine einzige Tour. Mittlerweile habe ich verstanden, in welcher großartigen Band ich spielen darf. Die Faszination der Dudelsäcke und der anderen unkonventionellen Instrumente gepaart mit einer Rockband mag sicher nicht jeder. Für mich war es ein neuer Anstoß Musik zu machen.
Deine 3 Lieblingsbands oder Musiker:
Pothead, Beatles, Helmet
Deine 3 Lieblingsplatten:
Tool “Aenima”
Die 3 beste Konzerte anderer Bands, die Du je besucht hast:
Tool 1997 im Metropol, Kyuss im Loft und Erikah Badu
Die 3 besten Konzerte, die du selbst gespielt hast:
1992 mit Die Vision in Paris. Es klang wie in einer Kirche, aber wir gaben mal wieder unser Bestes. Schließlich 2000 mit In Extremo in Wiesen/Österreich.
Deine 3 Lieblingsfilme:
„Club Las Piranhas“, ansonsten mag ich englischen Humor, Mr.Bean.,“Snatch“, „Acid House“...
Deine 3 Lieblingsbücher:
„Hot Dogs“, „Mr. Nice“, Philip Dujan schreibt gut, Harald Schmidts Bücher sind lustig... wie es grad passt.
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Der Morgenstern

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:27 + в цитатник
 (560x447, 239Kb)
http://www.inextremo-fanclub.de/
Welcher Name steht eigentlich in Deinem Personalausweis?
Reiner Morgenroth

Was bedeutet Dein Künstlername 'Der Morgenstern'? Bist Du gefährlich?
Morgenstern ist nur 'ne Abwandlung und somit ziemlich ungefährlich.

Wo und wann hast Du das Licht der Welt erblickt?
In Berlin-Kaulsdorf am 05.02.1964

In welche Stadt wird Deine Fanpost geschickt?
Nach Berlin, Prenzlauer Berg

Erzähl uns doch mal was über Deine Hobbys!
Was ist ein Hobby?
Ich bin ein Genießer und sehr maßlos bei alledem. Einem schnellen Auto wäre ich nicht abgeneigt und ich rauche gerne und arbeite gerne mit Holz.

Hast Du schon mal mit 'vernünftiger' Arbeit Deine Brötchen verdient?
Ich hab mal Dachdecker gelernt und mit 'gut' bestanden.

Was mag oder hasst man so alles an Dir? Über Deine positiven und negativen Eigenschaften wüssten wir gerne etwas!
Ich bin ziemlich egoistisch, nicht sehr viel Selbstbewusstsein, aber ich bin Wassermann. Das spürt auch jemand der in Berlin auf mich wartet wenn ich nicht da bin.

Womit kann man Dich jederzeit ohne Mühe auf 180 bringen?
Wütend werde ich bei Ungerechtigkeiten und sinnlosen Diskussionen, Typen mit großer Fresse, wenn mir etwas nicht gelingt.

Hast Du ein Lebensmotto?
Genießen!

Was hörst Du privat gerne für Musik? Welches sind Deine Lieblings -bands/-musiker-/innen?
Primus, Red Hot Chili Peppers, Rush, Frank Zappa, Prong u. ä., Aerosmith, Black Sabbath, Ärzte, Knorkator, Ideal, Joe Jackson, Led Zeppelin, Deep Purple, Big Bands… Sind so Sachen, denen ich nicht nur zuhören will, sondern auch was lernen kann.

Seit wann machst Du Musik?
Seit '78. Hab mein erstes Schlagzeug vom Jugendweihegeld gekauft. Unterricht 2 Jahre klassische 'kleine Trommel', sehr wichtig.

Was hast Du schon alles gemacht?
1980 erste Band 'Asinus' (lat., bedeutet 'Esel', 'Maskottchen')
1983-84 'Ehrendienst' bei der nationalen Volks Armee als Artillerist
1985 und 86 ausprobiert für ein neues Projekt, da Durch entstand
1987 die Band 'Cold Step' (Hip-, Funk-, Soulmusik)
1988 Band 'Tausend Tonnen Obst' (Punk, Metal)
beide Bands bekamen von der Jury die 'Sonderstufe mit Konzertberechtigung'.
Bis Ende 1989 Nebenprojekte wie 'Die Magdalene Keibel Combo' und 'Santa Clau' und ein Projekt mit Musikern von 'Freygang': Gerry Franke und Kay Lutter.
1987 hörte ich mit der Dachdeckerei auf und war dann im 'Club 29' tätig, in dessen Keller auch der Proberaum war.
Nov. 1989 Einstieg in die Underground Ost Legende 'Freygang': Aufnahmen, Kassettendemos, EP:'Die letzten Tage von Pompeji'.
Mai 1991 Einstieg in die Band 'Noah' – Micha, Thomas, Kay und ich.
1993 Reunion von 'Tausend Tonnen Obst' (mit Kay)
1994 wieder 'Noah', bis die Idee zur Mittelalter-Rockband Fusion kam
1996 In Extremo, Nebenprojekt 'I FOR'

Warst Du von Anfang an davon begeistert, Mittelalter- und Rockmusik zu vereinen, oder war da viel Skepsis?
Es war keine Skepsis vorhanden, ich kannte die Leute von Noah und die MA-Typen waren (sind) total o.k.
Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten (Zusammenspiel und Kennenlernen) war großes Verständnis und Spaß dabei. Auch auf den Märkten.

Wie schafft ihr es, sieben eventuell verschiedene Meinungen zu vereinen?
Ein relativ fairer Haufen von sieben Leuten bedeutet zwar mitunter sieben Meinungen, aber jeder steckt mal zurück.

Hast Du Schwierigkeiten mit Lampenfieber? Und wie bekämpfst Du es?
Lampenfieber habe ich keins. Nur ein bisschen Aufregung hier und da. Dann hilft ein 'kleiner' Schluck... na ihr wisst schon.

Ist ein Konzert schon mal so mies gelaufen, dass Du am liebsten von der Bühne geflohen wärst?
Manchmal läuft ein Konzert nicht so gut. Aber dann flossen auch verschiedene Faktoren zusammen, wie Scheiß Anlage und Monitor, komisches Volk oder schlechte Laune der Mitstreitenden. Bis jetzt haben wir alles ganz gut gemeistert.

Worin unterscheidet sich das Publikum von In Extremo zu dem Deiner früheren Bands?
Früher war das Publikum da weil was los war. Heute kommt es weil wir ein bisschen anders sind. Es gibt überall Dumpfbacken und nette Leute.

Sagst Du bei Interviews immer die Wahrheit?
Interviews kann ich nicht leiden, aber ich glaube, ich würde lieber die Wahrheit sagen – plötzlich kann ich mich mal nicht Blödquatschen.

Wie bist Du zur Musik gekommen?
Zur Musik kam ich in etwa so: Mein Bruder bekam zur Jugendweihe (1972) einen kleinen Kassettenrecorder, den er zur Aufnahme von Musiksendungen nutze, die zu hören nicht erwünscht war (Rias-Treffpunkt, Schlager der Woche und so). Auf diesem Wege habe ich die Sendungen ebenfalls gehört, wenn auch heimlich. So fand mein erster Kontakt mit westlicher Rockmusik statt. Ich war erst 8 Jahre alt.
Später (der übliche Werdegang eines Rockmusikers) spielten wir selbst die Songs von Sweet, Slade, T.Rex, Deep Purple, Black Sabbath, usw. auf Vadda`ns Tennisschlägern und Mudda`ns Kochlöffeln mit. Und verdammt - wir nahmen die Sache sehr ernst. Später - ich war so zwölf - traf sich die Clique an einer "Bank". Dort gab es jemanden, der ein Schlagzeug besaß, es sogar spielen konnte, aber beabsichtigte sein Set zu verkaufen. Ich habe diese Ruine dann für schwer ersparte 100 DDR-Mark erstanden. Fortan hatten die Hausbewohner meiner Aufzugsstätte irgendwie Abneigung gegen mich. Immerhin wurden Zeiten abgesprochen, an die ich mich hielt. Ab Herbst 1978 unterrichtete mich Herr Panke (Schlagzeuger beim Orchester des Metropol-Theater) für 2 Jahre. Er ließ mich klassische kleine Trommel nach Noten üben, was bis heute sehr wichtig für mich ist. Das bildete die solide Grundlage meines heutigen Stils. Das spielen am Set habe ich mir selbst beigebracht. Ich habe viel Musik gehört, die Drumlines herausgeschrieben und im Keller (meinem Proberaum) nachgespielt.

Kannst Du Dich noch an das erste Konzert erinnern, das Du besucht hast? Wie war das?
Ich bin in Berlin-Plänterwald aufgewachsen, in der Nähe des Kulturparks, auf dem es Samstags und Sonntags sehr oft Konzerte gab. Dort spielten zum Beispiel City, Stern Meißen, Prinzip, Karussell, Lift und andere DDR-Profi-Liga-Bands. Es gab aber auch internationale Acts wie Omega (Ungarn) oder John Kincade (GB) auf der großen Bühne, während auf der kleinen Bühne Bands wie Monokel, Engerling, Hof Blues Band oder Freygang - eben die DDR-Amateur-Liga - konzertierten. Und das war für mich wesentlich interessanter.

Wie hieß Deine erste Band?
Die erste Band in der ich mitspielte hieß Asinus.

Wann und mit welcher eigenen Band standest Du das erste Mal auf einer richtigen Bühne? Kannst Du Dich noch erinnern, wie das war?
Das war im Sommer 1980 im Kulturhaus "Erich Weinert" in Magdeburg, und die Band hieß immer noch Asinus.
An einem Herbstabend im Jahre des Herrn anno 1979 - in einer Kneipe in Treptow - lernte ich Max kennen. Max war nicht nur Bassist, sondern auch Chemielaborant, er spielte mit Studenten (Steffan Carow voc, p; Frank Syltemeier git, p) der Musikhochschule "Hans Eisler" zusammen und die hatten alle gemeinsam ein Problem: Ihrem Schlagzeuger war es zu langweilig und also fragte er MICH, ob ich einsteigen würde.
Musikstudenten und ICH? Und das nach nur einem Jahr Unterricht? Das konnte eigentlich nicht gut gehen, aber meine Zusage stand fest. Also, kurz entschlossen das Schlagzeug auf einen Handwagen und auf ging es eine halbe Meile durch den Plänterwald auf die "Insel der Jugend" zur Probe. Später lag unser Proberaum in "unmittelbarer Wohnortnähe" in Potsdam-Babelsberg. Das war im Haus von Heiner Carow und der musste genau wie meine Eltern die Transportprobleme der potentiell Einstufungserfolgreichen mit seinem Lada bewältigen. Außerdem waren es meine letzten großen Ferien. Ab September 1980 fing ich eine Lehre als Dachdecker an. Nach einem guten halben Jahr Proben war es dann endlich soweit: Asinus im Kulturhaus "Erich Weinert". Der ca. 800-Mann-Saal war mit 50 Leuten gut gefüllt, der Groove der Band ging mir total ab und um es komplett zu machen habe ich einen 6/8tel in einen 4/4tel verwandelt. Es war ein Flop für die anderen. ICH hab nur vorher gezittert - hinterher fand ICH mich erstklassig - schließlich hatte mich doch selbst Herr Carow (und der musste es ja wissen) zu meiner "Leistung" beglückwünscht. Heute bin ich vermutlich etwas routinierter.

Wie war Dein musikalischer Weg bis hin zu In Extremo? In welchen Bands hast Du vorher gespielt?
Asinus (1979-1982), Splitt (1984-1985), Cold Step (1987), TTO (1988), Freygang (1989-91), Noah (1991), Reunion TTO (1992), Noah (1994), Ifor (1995-96). Und dazwischen jede Menge Nebenprojekte (1987-1989), z.B. die Magdalene-Keibel-Combo, Santa Clan...
Nach Asinus musste ich meinen Ehrendienst bei der NVA ableisten. Dort hatten wir auch so 'ne Art Band und spielten... tja, Politrock trifft die Genrebezeichnung wohl am ehesten. Nach der Armee begann ich mit Splitt zu proben und zu spielen. Mit der Band hatte ich meine zweite Einstufung. Das war die Oberstufe.
1985 erhielt ich, als Dachdecker, meine erste staatliche Ehrung - ich wurde "Jungaktivist". Da hingen immerhin 50 DDR-Mark dran und eine Reise nach Moskau und Leningrad mit dem "Freundschaftszug". Auf dieser Reise lernte ich Wolfram Peschel kennen. Über ihn machte ich Bekanntschaft mit Vico. Vico war ein hervorragender Gitarrist und suchte nach einer neuen Band. Wolfram kannte Vico und seine Interessen sehr gut, er arrangierte ein Treffen und die Proben konnten beginnen. Zunächst war nicht klar wofür - es sollte noch 2,5 Jahre dauern bis daraus das Projekt Cold Step geboren wurde. 1987 erfolgte die Einstufung - nunmehr meine Dritte - mit dem Ergebnis "Sondereinstufung mit Konzertberechtigung". Wir probten im Club 29. Ich lernte während der vielen dort stattfindenden Veranstaltungen auch andere Musiker kennen, mit denen man diverse Nebenprojekte starten konnte - so auch Ulli "Schandmaul" Baum. Er - seines Zeichens begnadeter Sänger und Musiker - suchte auch nach einem neuen Projekt. Da sich Cold Step Ende 1987 auflöste, suchte auch ich nach einer neuen Band. Wir gründeten Tausend Tonnen Obst. Dazu gehörten neben mir und Schandmaul auch Kurt und Falk. Und wieder stand eine Einstufung an, mit dem Ergebnis Sondereinstufung mit Konzertberechtigung.
Nebenbei spielte ich noch bei Feeling B- Aljoscha´s – Gitarrenrockprojekt Santa Clan, in der nach meinem Empfinden besten Besetzung, die diese Band je hatte: Aljoscha (Gesang), Christoph Zimmermann (Bass) - beide leider schon verstorben; Grüße nach oben - sowie "Wilki" Wilkendorf (Gitarre), Stefan Bienieck (Steve Binetti) (Gitarre) und später auch BuzzDee Bauer.
2002 hatten Kay und ich unser 15-jähriges Spiel- und Freundschaftsjubiläum. Und so kann ich es mir an dieser Stelle einfach nicht verkneifen: Hey Kay, danke für alles, auch für dieses Forum!
Im Herbst 1989 gab es im Lindenpark (Potsdam-Babelsberg) eine Veranstaltung merkwürdigen Inhaltes. Kay nannte sie eine blödsinnige Performance. Dort spielte ich mit einem Nebenprojekt, der Magdalene-Keibel-Combo und nach uns Freygang, die von meinem Spiel überzeugt waren. Wie alle Wechsel ging auch dieser schnell vonstatten und so spielte ich ab Dezember 1989 bei Freygang zum ersten Mal in der Berliner Gethsemane- Kirche. Das ging bis April 1991, danach stiegen Kay und ich bei Noah ein. In dieser Band spielten schon Thomas Mund und Michael Robert Rhein.
Währenddessen fragte mich Schandmaul, ob wir nicht wieder gemeinsam etwas machen könnten. Ergo Kay und ich spielten in zwei Bands. Das ging so weiter bis zu unserem Ausstieg 1995 bei TTO. Fortan spielten wir nur noch bei Micha und Thomas und haben bis etwa Frühjahr 1996 noch ein paar Gigs durchgezogen, bis klar wurde, dass das nicht brachte. Noah entwickelte sich nicht weiter; es wollten nur noch Veranstalter aus Thüringen die Band buchen - ein zu kleines Revier, wenn man von der Musik leben will. Und so gaben wir auf.
Irgendwie verlief der Kontakt im Sande. Jeder von uns hat sich anderen Projekten gewidmet. Kay stieg bei Church of Confidence ein, Micha trieb sich schon auf Mittelaltermärkten herum und ich habe versucht, bei Ifor (auch mit ehemaligen TTO-Mitgliedern) ein bisschen Kunst zu machen.
Wir haben uns lange nicht gesehen, scheinbar war aber auch jeder ein bisschen unzufrieden mit seinen Projekten. Als im Herbst 1996 Kay anrief und mir von der Idee einer Zusammenführung der Noah-Mitstreiter nebst mittelalterlicher Besetzung erzählte, kam es zu einem Treffen Die Idee fanden alle Beteiligten so gut, dass wir auch gleich ins Studio gingen und es auf der goldenen Mittelalter-CD zum ersten Mal probierten. Es funktionierte. In dieser Zeit entstand u.a. der Song "A Vis Lo Lop". Nach einem Proberaumwechsel und meinen Ausscheiden aus dem bürgerlichen Knufferleben bahnte sich auch das erste Konzert an. Es fand zu Ostern 1997 auf einem Mittelaltermarkt vor dem Leipziger Rathaus statt. Es schneite, war sehr kalt und wir hatten keinen Backstagebereich. Wir zogen uns hinter der Bühne um und spielten gegen die Kälte, also irgendwie um unser Leben. Das Ergebnis - regelmäßige Auftritte - entschädigte uns für diese Tortur und die ersten großen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten.

Gibt es Veröffentlichungen Deiner alten Bands? Gibt es andere Veröffentlichungen, an denen Du beteiligt warst? Wenn ja, welche?
Auf der Compilation "Die letzen Tage von Pompeji" spielte ich bei Freygang

Deine 3 Lieblingsbands:
Die Red Hot Chili Peppers, Rush und Primus. Aber es gibt von den 60ern bis heute natürlich noch wesentlich mehr, die nennenswert wären. Bei einzelnen Musikern würde ich John Bonham (Led Zeppelin), Stewart Copeland (Police) sowie "Herb" Tim Alexander und Les Claypool (beide Primus) an die Spitze stellen. Auch hier gibt es noch mehr, die ich aufzählen könnte.

Deine Lieblingsplatten:
"Frizzle Fry" von Primus, "Blood, Sugar, Sex, Magic” von den Red Hot Chili Peppers, "Presence" von Led Zeppelin und "Moving Pictures" von Rush.

Die besten Konzerte, die Du besucht hast:
Carlos Santana im Berliner Palast der Republik (noch in der DDR), die Red Hot Chili Peppers beim Roskilde-Festival Juni 1996 und die Carmina Burana auf dem Roskilde-Festival Juni 1994 (dirigiert von Arthur Rubinstein).

Die besten Konzerte, die Du selbst gespielt hast (inklusive In Extremo):
Cold Step in der Moritzbastei Leipzig 1987, TTO auf dem Umweltfestival in Rothensee (Magdeburg) am 31.07.1993, Freygang auf dem Open-Air in Binde (Salzwedel) und In Extremo beim Roskilde-Open-Air 2000.

Deine Lieblingsfilme:
Weil ich Filmesammler bin gibt es da eine ganze Menge: "Das Schweigender Lämmer", "Mash", "Einer flog über das Kuckucksnest", "Der Herr der Ringe" und deutsche Filme, wie: "Wir können auch anders" oder "Knocking on Heaven's Door" sind nur einige meiner Favoriten.

Deine 3 Lieblingsbücher:
Michail Scholochow"Ein Menschenschicksal", Wassili Reskow "Die Vergessenen der Taiga" und Wilhelm Busch "Album"

Deine Lieblingssongs:
Red Hot Chili Peppers "Under the Bridge” (Blood, Sugar, Sex, Magic), Primus "John the Fisherman” (Frizzle Fry), Rush "Yyz”(Moving Pictures), The Sweet "Man with the golden Arm” (Desolation Boulevard), T.Rex "New York” (Futuristic Dragon) und ...
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Die Lutter

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:23 + в цитатник
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http://www.inextremo-fanclub.de/
Bürgerlicher Name:
Kay Lutter

Sternzeichen:
Waage

Instrumente:
Bassgitarre

Wahlheimat:
Malysia, später dann irgendwo in Asien!

In Extremo bedeutet für mich:
Beruf, eine Art Familie, Lebensaufgabe

Familie ist...
mir wichtig! Das Leben wäre traurig ohne Familie.

Entspannen kann ich mich...
im Urlaub, weit weg von zu Hause.

Stress ist, wenn...
alles wieder ganz schnell gehen muss!

Lieblingsdinge von Kay:

Bücher:
Tristan Egolf "Monument fьr John Kaltenbrunner",
Paul Auster "Ich glaubte, mein Vater sei Gott"
und frьher natürlich Jack Kerouac’s "On The Road"

Musiker:
Jimi Hendrix (für die Musik),
Rio Reiser (für die Texte),
Karl Wallinger/ World Party (für beides)

Lied:
"Another Song About The Rain" von Cracker

Filme:
"Snatch",
"Arizona Dream",
"Das Leben des Brian",
"Wir kцnnen auch anders...!"

Land:
Südostasien

Futter:
Nasi Lemak (malayisches Nationalgericht: Kokosnussreis mit Erdnüssen, getrockneten kleinen Fischen (Ikan Bilis) und meistens Hühnchen),
Tom Yam Soup (thailändische „scharfe Suppe“)

Getränk:
Caipirinha, Long Island Ice Tea

Kays Biografie:

Geburtsdatum:
24. September 1965

Schulabschluss:
10. Klasse

Ausbildung:
Musikstudium, Sozialpädagogikstudium :)

Beruf:
Musiker

Job neben In Ex?:
Nein, das Schreiben ist (noch) kein Job

Wann hast Du angefangen Musik zu machen?
Ernsthaft mit 9 Jahren, auf der Gitarre rumgeklimpert habe ich seit meinem 7.Lebensjahr

Mit welchem Instrument?
Gitarre, aber dann gleich Umstieg auf Bassgitarre

Welche Instrumente beherrscht Du noch?
Ich habe es noch mit dem Kontrabass, der Gitarre und dem Klavier versucht. Zur Zeit übe ich auf der Sitar und der chinesischen Geige.

Wann hast Du das erste Mal...

...einen Job gehabt?
Nach dem Verbot meiner damaligen Band Freygang war ich eine zeitlang Pförtner und Telefonist in einem evangelischen Altersheim. Da war ich 21.

...mit einer Band geprobt?
Meine erste Probe war mit 11 Jahren in der Big Band der Musikschule. Die erste Probe mit einer eigenen Band war mit 13. Sie hieß "Kräuterbutter" und der Song "Born To Be Wild" von Steppenwolf.

...einen Bühnenauftritt gehabt?
Mein erster Auftritt war mit der Big Band am 14.12.1978

...eine Frau geküsst?
In der 1.Klasse im Wald an der Eisenbahnstrecke die durch unseren Ort führte. Ich weiЯ sogar noch wie sie hieЯ.

Zähl mal all Deine anderen Bands auf. Zeitlich geordnet wär nich schlecht ;)
Big Band Musikschule (1978-1982)
Kräuterbutter (Schülerband,1979)
Madstop (1980-1982)
Bab (1982-1983)
Keefa (1984-1985, eine Rockoper am Hans-Otto-Theater in Potsdam)
Freygang (1984-1986, dann Spielverbot, dann wieder 1989-1993)
M&M (1987, eine Country-Band, meine Teilnahme war der Armut nach dem plötzlichen Spielverbot von Freygang geschuldet)
Roman Blues Incorporated (1987-1988)
Hof Blues Band (cooles 3-Mann-Bluestrio von 1987-1990)
Pardon (1987, Projekt fьr ein paar Auftritte in der Ukraine und in Polen)
O.K. (1988, schlechtes Metal Project mit viel SpaЯ am Proben)
Blankenfelder Boogie Band (1988, ein Projekt unterschiedlicher Musiker aus der DDR)
Die lose Basskapelle (1988-1991, sehr gute Band bestehend aus 3 Bassgitarren und einem Schlagzeug, ohne Gesang!)
Kerschowski (1988, ziemlich bekannte DDR-Band mit deutschen Texten)
Der Gelbe Wahnfried (1988-1989, loses Unternehmen einiger irrer Musiker aus Berlin-Prenzlauer Berg)
NSB-Band (Tanzmusik-Band, es war der Armut geschuldet, kurze Zeit viel Geld verdient und im Urlaub darauf gleich wieder ausgegeben)
Lilienthal (1989, Funkband aus Leipzig)
Andre & die Raketen (1989, ein neuerlicher Zusammenschluss aller Irren von Berlin-Prenzlauer Berg, Musik war eher Nebensache ;), damals nannte man das "Performance")
Victoria (leider viel zu kurzes Projekt mit meiner damaligen Freundin und heutigen Frau)
Noah (1991-1997, mit kleiner Pause dazwischen, die Ur-In Extremo-Besetzung vielleicht)
Tausend Tonnen Obst (1992-1995, sehr geile Punkband, leider ihrer Zeit etwas voraus ;))
Church Of Confidence (1994-1996)
In Extremo (seit 1996)

Veröffentlichungen? Wann? Mit wem?
Kerschowski & Blankenfelder Boogie Band (LP, 1989, habe nur einen Song eingespielt)
Freygang/Firma/Ich Funktion "Die letzten Tage von Pompeji" (LP, Live-Sampler,1990, eine halbe Seite Freygang)
Freygang "Steil & Geil" (CD, 1996, Aufnahmen für eine LP von 1986 die leider nie erscheinen durfte)
Rio Reiser "Live in der Seelenbinder-Halle 1988" (Doppel-CD, 1999, nur ein Song, schade!)
Freygang "Live 1985" (CD, 2003)
Tausend Tonnen Obst "Die Fruchtlawine rollt" (CD, 2002, alte unveröffentlichte Studioaufnahmen, Eigenvertrieb im Puckshop)
....und In Extremo

Fragen an Kay:

Seit wann bist Du bei In Extremo und wie bist Du dazu gekommen?
Seit 1996. Einige von uns haben ja schon vorher zusammen Musik gemacht und da lag es natürlich auf der Hand... Und es war ein gutes Gefühl, endlich wieder mit Freunden zusammen auf der Bühne zu stehen.

Welche Bedeutung hat Dein Künstlername?
Keinen! Es ist mein Nachname. Das "Die" habe ich Michael und meinen langen Haaren damals zu verdanken.

Welche Farbe ist Deine Lieblingsfarbe?
Blau :)

Hast Du ein liebstes Bühneninstrument?
Ich habe nur eins und das liebe ich über alles.

Was bedeutet In Extremo fьr Dich?
Es ist einer meiner Lebensinhalte, nicht mehr und nicht weniger.

Welchen Beruf wolltest Du als Kind erlernen?
Ich wollte immer Musiker werden. Die einzige Alternative war "Tourist" – heute bin ich beides!

Welchen Beruf hast Du dann schließlich erlernt?
Musiker, ich hätte mir nichts anderes vorstellen können.

Hätte Dir vor 20 Jahren jemand erzählt, wie Du heute lebst, hättest Du das geglaubt?
Zum Teil. Ich wusste dass ich Musiker werde. Die politische Wende 1989 und den Erfolg mit der Band (und dass ich irgendwann mal ungehindert reisen darf) natürlich nicht!

Was machst Du mit 77?
Ich schreibe Bücher und werde irgendwo in Asien wohnen. Ich hoffe dass ich bis dahin dort irgendetwas aufgebaut habe :)

Welche Platte oder MC oder, oder war Deine Erste?
Die Single "Dancing Queen" von ABBA. Nun gut, die Auswahl in der DDR war nicht die GröЯte...

Deine Letzte?
Gestern habe ich mir "The Best of The Stone Roses" und Travis "The Singles" gekauft! Richtig im Laden! :)

Hast Du ein Lieblingstier?
An Land mag ich Katzen, unter Wasser Haie, Mantas und Schildkröten.

Und welches Tier bist Du?
Ein Elefant vielleicht? Ich kenne die Geschichten dass sich Elefanten lange an bestimmte Personen erinnern können... Außerdem haben sie ein dickes Fell!

Was würdest Du mit einer Million Euro anfangen?
Ich würde einen Großteil des Geldes für meine Kinder zurücklegen und würde eine gigantische Weltreise machen und unterwegs schreiben!

Wie würdest Du Deine Zeit verbringen, wenn Du ein Jahr lang keine Termine und Verpflichtungen hättest?
Genau dasselbe!

Umschreib Dich mit sieben Eigenschaftswörtern.
Realistisch, relativ fleiЯig, hartnäckig wenn es darauf ankommt – aber ich kann auch sturköpfig und nachtragen sein. Fehlen noch zwei... Ich bin nicht geizig... und zuverlässig glaube ich auch.

Was kannst Du an anderen Menschen nicht leiden?
Feigheit

Welche Eigenschaften sind Dir an Freunden wichtig?
Loyalität
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Van Lange

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:20 + в цитатник
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http://www.inextremo-fanclub.de/
Welcher Name steht denn eigentlich in Deinem Personalausweis?
Sebastian Oliver Lange

Was bedeutet Dein Künstlername 'Van Lange'? Woher kommt er?
Er kam auf einer lustigen Hollandtour zustande und beinhaltet zum Teil meinen Familiennamen.

Jetzt machen wir eine kleine Reise in die Vergangenheit. Uns interessiert Dein Geburtsdatum.
21.01.71

Wo hast Du das Licht der Welt erblickt?
In Berlin

Wo lebst Du heute?
Meistens in Berlin, manchmal auch im Tourbus

Erzähl uns doch bitte etwas über Deine Hobbys!
Meine Hobbys sind zum einen Musikmachen. Dann fotografiere ich sehr gern, komme aber leider nicht dazu. Ansonsten snowboarde ich gern.

Hast Du schon mal mit 'vernünftiger' Arbeit Deine Brötchen verdient?
Naja... Ich hatte schon verschiedenste Jobs. Musikmachen zählt wahrscheinlich nicht zu vernünftiger Arbeit. Ich hatte aber das Glück, oft damit mein Geld zu verdienen.

Bist Du an Deinem beruflichen Ziel angelangt oder willst Du mehr? Vielleicht sogar etwas ganz anderes?
Momentan bin ich sehr froh damit, wie es ist. Ein Ziel sollte man immer haben, glaube ich, und das habe ich noch nicht erreicht. Was anderes? Die ganze Welt bereisen wäre super. Aber so geht es ja den meisten.

So, jetzt wohl die wichtigste Frage für die Mädels: Bist Du noch zu haben?
Im Moment bin ich nicht zu haben.

Was mag oder hasst man so alles an Dir? Über Deine positiven und negativen Eigenschaften wüssten wir gerne etwas!
Oh je! Schwer, über sich selbst zu urteilen. Mal versucht auf den Punkt zu bringen: Am Anfang bin ich vielleicht schwer zu 'knacken', aber wer mich dann kennen lernt, der kann mit mir Pferde stehlen.

Womit kann man Dich jederzeit ohne Mühe auf 180 bringen?
Wenn ungerecht geurteilt wird oder jemand ungerecht behandelt wird. Oder wenn Autofahrer nicht blinken und mit 10 km/h einen Parkplatz suchen...

Hast Du ein Lebensmotto?
Mein Motto: Jeden Tag ein neues Lebensmotto!

Was hörst Du privat gerne für Musik?
Es klingt abgedroschen, aber ich höre fast alles. Man könnte mich aber mit Dixieland und fiesem Tekkno foltern...

Welches sind Deine Lieblings -bands/-musiker-/innen?
Es gibt einfach zu viele um sie zu benennen. Das wechselt ja auch mal so alle paar Jahre.

Wann hast Du angefangen Musik zu machen?
Wenn man die Zeit mitrechnet, bei der man mit Tennisschläger vorm Spiegel steht – so mit 10/11 Jahren. Richtig ernsthaft so mit 14/15 Jahren.

Welche Instrumente spielst Du auf den Mittelaltermärkten?
Cyster, Akustische Gitarre oder was grad passt (Pferd, Pauke...)

Seit wann gehörst Du zu In Extremo, wie bist Du zur Band gekommen?
Seit 1999. Ich war erst als 'Aushilfe' eingeplant. Dann wurde ich relativ schnell festes Mitglied bei In Extremo.

Erzähl doch bitte etwas über Deine Zeit vor In Extremo!
Da gab es viele Bands. Oft arbeitete ich auch in Studios und produzierte Bands. Aber seit ich 11 bin ging es meistens um Musik.

Bist Du erst durch In Extremo ins 'Mittelalter' geraten oder kanntest Du die Szene vorher schon und wie gefällt sie Dir?
Ich kannte es schon vorher, da ich viele Freunde hatte, (unter anderem auch die In Extremos) die sich dort tummelten. Außerdem war ich eine Zeit lang der Zuckerbäcker. Und ich muss sagen, es war und ist immer sehr lustig und gefällt mir gut.

Hüllst Du Dich privat auch schon mal in Gewandung?
Nein!

Fällt es Dir leicht, Mittelalter und Rockmusik in Einklang zu bringen?
Am Anfang war es neu und ich musste erst die Tonarten usw. der alten Instrumente kennen lernen. Mittlerweile 'flutscht' es immer besser.

Was liegt Dir mehr – Rockkonzerte in großen Hallen oder Akustik auf einem Mittelaltermarkt zu geben?
Ich glaube die Rockkonzerte. Da spürt man etwas mehr Intensität und Power. Bei Akustikkonzerten geht es doch etwas beschaulicher zu. Es macht aber auch Spaß.

Wie war die Akzeptanz der Mittelalterfreaks Euch 'Metallern' gegenüber und auch in Bezug auf den Stil von In Extremo?
Die meisten glauben, dass diese MA-Freaks nur Mittelaltermusik hören. Dies ist aber meistens gar nicht der Fall. Sie hören auch Metal oder Rock o.ä.
Ist bei uns in der Band auch so, und wir 'Rocker' hören ja auch puristische Mittelaltermusik.
Wer damit gar nicht klarkommt muss sich eine andere Band suchen. Wir mögen genau diese Symbiose aus Rock und Mittelalter.

Ist es Dir wichtig, bei der Gestaltung der Bühnenshow mitzureden?
Ja logisch. Wir reden alle in der Band über die Bühnenshow. Oft passiert es auch spontan. Das Bühnenbild bereden wir auch mit unserer Crew.
Manchmal können die 'fantastischen' Ideen auch gar nicht umgesetzt werden und dann ist es ganz gut, wenn man wieder etwas gebremst wird.

Ist Nervosität ein Thema für Dich und wie gehst Du damit um?
Die Nervosität ist nach wie vor vorhanden. Meistens ist sie stärker bei neuen Shows, zu neuer Platte o.ä. Aber mit einem Schluck 'Künstlerbrause' verfliegt diese dann auch sehr schnell.

Bist Du auf der Bühne ein Improvisationstalent?
Ich denke, das sind wir alle. Bei dieser Band wohl nicht anders machbar.

Was macht ihr eigentlich wenn einer von Euch während einer Tour einen 'gelben Schein' einreicht?
Denjenigen aufpäppeln oder wenn es gar nicht anders gehen sollte, abbrechen, verschieben oder im schlimmsten Fall Ersatz einproben. Danke an Toddy!

Wie sieht es mit Deiner Wahrheitsliebe bei Interviews aus?
Gut. Ich beantworte alles, was der (die) jenige wissen will mit gutem Gewissen und Anstand.
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Yellow Pfeiffer

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:18 + в цитатник
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http://www.inextremo-fanclub.de/
Wie bist du zur Musik gekommen?
Meine Mutter hat mich damals als Kleinkind (3-4 Jahre alt ) in den Carl Orff-Kurs zur musikalischen Früherziehung gebracht. Ich kann mich allerdings nur noch an die Fassbrause und den Lolli hinterher erinnern. Die Fassbrause kam wirklich vom Fass und der Humpen war so groß, dass der Inhalt für den Durst und eine zuckersüße Dusche gereicht hat. Später in der Grundschule habe ich dann Blockflöte gelernt so wie alle anderen. So richtig ging es allerdings erst in der Oberschule mit Gitarre los. Alle meine Freunde waren verreist und ich habe mich zu Tode gelangweilt. Ich habe mir in einem An- und Verkauf-Laden von meinem Taschengeld meine erste Gitarre gekauft. Eine Akustik-Gitarre für 80 Mark. Vom Vorbesitzer war noch der Name in die Decke geritzt, aber das war mir egal - sie war Bezahlbar. Ich habe mir dann in den Sommerferien alle Grundakkorde und ein paar Pickings raufgedrückt. Das Gitarrespielen hat Spaß gemacht, doch dann musste natürlich auch schnell eine E-Gitarre her.

Kannst du dich noch an das erste Konzert erinnern, welches du besucht hast? Wie war das?
Welches das erste war, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es war auf jeden Fall ein Punkkonzert in Kreuzberg im EX (wenn man mal die Veranstaltungen mit sogenannter ernsthafter Musik weglässt, zu denen einen die Eltern mitgeschliffen haben). Einer hat offiziell bezahlt und die anderen haben dann den Stempel, den man dann dafür bekam, abgemalt. Der Eintritt war zwar aus heutiger Sicht nicht hoch, aber man wollte sich ja auch noch was zu trinken holen. Das war mehr ein Sport und die meisten Bands waren grottenschlecht.

Wie hieß deine erste Band?
Meine erste Band hatte ungefähr 10 verschiedene Namen, 5 Titel (zumindest haben wir sie für richtige Titel erklärt) und keinen einzigen offiziellen Auftritt. Aber die Feten im Proberaum waren eh das Wichtigste!

Wann und mit welcher eigenen Band standest du das erste Mal auf einer richtigen Bühne? Kannst du dich noch daran erinnern, wie das war?
Die erste Band mit der ich auf der Bühne stand hieß Lumpazi Vagabundus. Sie zerrten mich damals direkt aus meiner Zimmermannshütte auf die Bühne. Das war 1994 auf dem Potsdamer Platz. Ich spielte zu dieser Zeit schon eine ganze Weile Dudelsack und Schalmei. Damals habe ich mit Puck zusammen einen Zimmereistand auf den Märkten gehabt. Wir bauten die Märkte auf und während des Marktes wurde an unserem Stand immer um die Wette genagelt. Man musste dazu mit der Schneide eines stumpfen Beiles möglichst große Dachsparrennägel in einem Hauklotz versenken. Das Spiel war bei Besuchern und Marktleuten gleichermaßen beliebt, denn der Verlierer musste der ganzen Runde das Bier bezahlen. Und da derjenige, der als erster fertig war, das Bier holen musste, brauchte man auch nie lange zu warten. Mitmachen durfte jeder.

Wie war dein musikalischer Weg bis hin zu In Extremo? In welchen Bands hast du vorher gespielt?
Bei Lumpazi Vagabundus und Springteufel, beides waren Mittelalter-Gruppen.

Gibt es Veröffentlichungen deiner alten Bands? Gibt es andere Veröffentlichungen, an denen du beteiligt warst? Wenn ja, welche?
Zur damaligen Zeit haben wir noch keine Tonträger aufgenommen. Aber wir haben keine Möglichkeit ausgelassen zu spielen. Wenig geschlafen und viel gelacht.

Deine 3 Lieblingsbands:
Hedningarna, Krupps, The Cure...

Deine 3 Lieblingsplatten:
Dead Can Dance, Clanned "An Diolaim”, Filter "The Algamuth”

Die besten Konzerte, die du besucht hast:
Einstürzende Neubauten war das lauteste, Värtinnä im Pfefferberg das sympathischste und Rammstein war perfekt vom Sound, inszeniert wie ein Theaterstück und dadurch sehr kraftvoll und überzeugend.

Die 3 besten Konzerte, die du selbst gespielt hast (inklusive In Extremo):
"50 Jahre Knaack" 2002 mit in Extremo in zivil, auf der Runneburg mit viel dunklem Bier und das "Dynamo" 1999.

Deine Lieblingsfilme:
"Am Anfang war das Feuer", "Fightclub", billige Kung Fu-Streifen, "Matrix"...

Deine 3 Lieblingsbücher:
"Die Abenteuer des Röde Orm", "Per Anhalter durch die Galaxis", "Herr der Ringe"...

Deine 3 Lieblingssongs:
"Kyla vuotti uutta kuuta" von Värtinä, "Smells Like Teen Spirit" von Nirvana und "Temptation" von The Tea Party.
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Flex der Biegsame

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:15 + в цитатник
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http://www.inextremo-fanclub.de/
Welcher Name steht in Deinem Personalausweis?
Marco Ernst-Felix Zorzytzky

Dein Künstlername spricht ja für sich, woher kommt Deine Flexibilität?
Flexen, bzw. die Füße flexen ist im Ballett und Akrobatik eine Unart, die mir im Unterricht immer nachgesagt wurde. Daher bekam ich in den Namen 'Flex der Unbeugsame', den wir später umgestaltet haben.

Wann hast Du das Licht der Welt erblickt?
04.12.1972 (ein Montag, 2.22 Uhr)

Und wo?
Im Hufeland Krankenhaus in Berlin-Buch, das befand sich damals im Osten Berlins.

Und wo lebst Du heute?
Ich lebe selbstverständlich immer noch in Berlin.

Was hast Du für Hobbys, oder hast Du heute keine Zeit mehr dazu?
Nee, für Hobbys habe ich leider keine Zeit mehr. Mein Leben besteht nur aus Musik, Akrobatik, meinem Kind – und wenn es hochkommt auch noch ein bisschen Schlaf bzw. Essen – abwechselnd.

Hast Du auch mal was 'Vernünftiges' gelernt?
Ich habe so viel gelernt dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Soviel sei gesagt, ich kann gut Essen machen (täglich).

Bist Du an Deinem beruflichen Ziel angelangt oder willst Du mehr?
Die Ziele muss man sich höher stecken, als man vermutet, dass sie eintreffen. Nur so hat man Antrieb und Lust, immer weiter zu machen.

Was mag oder hasst man so alles an Dir? Über Deine positiven und negativen Eigenschaften wüssten wir gerne etwas!
Also negative Eigenschaften habe ich gar keine (in meinen Augen) Ausser dass ich alles sehr persönlich nehme und dann auch oft verletzt reagiere (z.B. 'Arschloch' etc).
Aber dazu stehe ich, weil ich mich nicht für so oberflächlich halte, wie es andere sind. Sonst bin ich nicht arrogant, sehr lieb, tolerant...

Womit kann man Dich jederzeit ohne Mühe auf 180 bringen?
Unkorrekte Äußerungen (möglichst sehr persönliche) bringen mich in Rage, besonders unbegründete, flach und ohne Inhalt...

Hast Du ein Lebensmotto?
Mein Lebensmotto ist: Jeden Tag so auszunutzen dass ich am Ende des Tages weiß, was ich gemacht habe. Egal wofür (Sport, Musik, Privat... einfach alles). Oder ganz einfach 'Carpe diem', wer weiß wozu er irgendwann gut ist.

Welche Musik hörst Du Dir privat gerne an?
Klassik, EBM, Industrial, Rock und alles was gut ist, 80er!

Welches sind Deine Lieblings -bands/-musiker-/innen?
Deine Lakaien, Rage, Ärzte... und vieles mehr weil ich sehr viel Musik höre!

Wann hast Du angefangen Musik zu machen?
Seit 1992 mache ich mittelalterliche Musik, davor hab ich ein wenig Folk gemacht aber... frag nicht.

Gab es am Anfang Probleme, Rock, Mittelalter und sieben Leute zu vereinen?
Es gehört viel Disziplin und Kompromissbereitschaft dazu. Eigentlich ist es wie eine Familie. Akzeptanz und Arbeit sind das A und O.

Sind Eure mittelalterlichen Instrumente nach Originalvorlagen gebaut?
Teils sind sie nach Originalen gebaut, und sonst denen nachempfunden da sie für die heutige Zeit nicht 100% nachzubauen sind.

Von wem?
Von uns allen! Es gibt Sachen, die ich selber machen kann, so z.B. Schnitzen, Nähen etc. und andere Sachen nicht, da muss man sich eben drum kümmern. Und wir haben ja jahrelange Erfahrung.

Hat der Katzenkopf, der Deinen Dudelsack ziert, eine Bedeutung?
Ja, aber das zu erklären dauert. Kurz: Ich habe grüne Augen und heiße Felix. Wenn das reicht?

Bist Du vor einem Konzert sehr nervös? Was tust Du dagegen?
Nervosität wird einfach runtergespült, egal was da ist.

Hast Du vor einem Konzert manchmal die Befürchtung, dass später der Funke nicht zum Publikum überspringt?
Nischt!!! So was gibt’s nicht!

Reagiert das Publikum in verschiedenen Städten unterschiedlich auf In Extremo?
Ja, sehr! Das ist abhängig von der Mentalität und der Offenheit der Gegend und sonst, ob es eine Studentenstadt ist (Jena, Halle...) oder eine Szenestadt (Berlin, Köln, Hamburg...)

Worin liegt Deiner Meinung nach der Unterschied zwischen dem Publikum in der Mittelalter- und Rockszene?
Eigentlich gibt es keinen Unterschied, da die Gruppierungen sich ähneln. Beide Szenen gehen zu Rock- sowie zu Mittelalterkonzerten.

Hast Du bei der Zusammenstellung der Bühnenshow viel zu sagen?
Ja, natürlich! Aber das betrifft hauptsächlich alles, womit ich zu tun habe: Akroshow, Musik, Choreographie etc. und weniger Feuerspucken, Pyro, Anlage...

Wie sieht es bei Dir mit Spontaneität auf der Bühne aus? Liegt Dir das?
Ohne spontane Showeinlage wäre es langweilig und stupide. Es geht nicht ohne und macht Spaß.

Wer hat sich die Titel zu Euren CDs einfallen lassen?
Wir alle! Meist in der Schenke!

Wessen allerliebstes Haustier zierte das Cover der CD 'Hameln'?
Piemontes Ratte 'Psylophon'.

Sagst Du bei Interviews immer die Wahrheit?
Na klar!
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Flex der Biegsame - интервью с официального сайта

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 20:07 + в цитатник
http://www.inextremo.de/homepage.php3?IE=1
Flex der Biegsame

Wie bist du zur Musik gekommen?
Als ich klein war schickte meine Mutter mich zum Flötenchor, um dort Noten zu lernen. Ich war in Musiktheorie nicht gerade eine Leuchte. Das habe ich aber dann irgendwann mit der Begründung hingeschmissen, das sei alles Mädchenkram. Meine Interessen waren eher sportlicher Natur, so dass ich schon früh Geräte- und Kunstturnen und später dann Akrobatik machte. Mit meinem Freund Phillip Klump trainierte ich zusammen eine Kinder-Kunstturngruppe.
Kannst du dich noch an das erste Konzert erinnern, welches du besucht hast? Wie war das?
Irgendwann verirrten wir uns einmal auf einem Mittelaltermarkt in Berlin am Potsdamer Platz , der uns gefallen hat. Da wir keinen Eintritt zahlen wollten, gingen wir am nächsten Tag zum Veranstalter und fragten ihn, ob er nicht noch zwei Akrobaten für seine Show gebrauchen könnte. Nach zwei Tagen hatten wir eine kleine Kür zusammen gestellt, die auch gut ankam. Und so fuhren wir später von Markt zu Markt und sprangen Purzelbäume. Auch die Faszination für historische Instrumente wurde mit der Zeit immer intensiver und ich wollte Dudelsack spielen, was ich auch dank weniger Freunde lernte. Da in der Szene mit Wissen immer sehr gegeizt wurde, blieb einem nur das autodidaktische Training. Doch selbst der Förster vertrieb mich mit den folgenden Worten aus dem Wald: „Es ist Brunftzeit! Bei dem Lärm paart sich doch kein Tier!“.
Wie hieß deine erste Band?
Meine erste eigene Kapelle hieß Örenwüzel, was einfach Ohrwurm hieß. Mit meinem Duopartner Nils Plogstädt zusammen spielten wir hauptsächlich in Pub`s und auf historischen Plätzen. Auf deutsch - einfach auf der Straße, wo sich viele Menschen tummelten. Oft fuhren z.B. einfach nach Berlin zur Museumsinsel, wo alle 20 Minuten ein riesiger Bus mit Japanern ankam. Die Japaner wiederum waren von unserem Kulturprogramm so begeistert, dass sie uns nur so mit Geld überhäuften - Yen gab es auch ab und zu. Oder wir fuhren durch`s Land und suchten nach historischen Stadtfesten, um dort „aufzuzeuchen“. Es machte schon Spaß die Menschen so zu begeistern, dass sie bei dir stehen blieben und einfach vergessen konnten, was sie im Eigentlichen vorhatten.
Wann und mit welcher eigenen Band standest du das erste Mal auf einer richtigen Bühne? Kannst du dich noch daran erinnern, wie das war?
Wann ich das erste Mal auf einer richtigen Bühne stand, kann ich gar nicht so genau sagen, da ich mit Straßenmusik angefangen habe. Da spielte man, wenn man Lust hatte und Geld brauchte! Irgendwann wurden wir dann einmal von David Bradfield, einem in der „Irish scene“ bekannten Uilleann pipe- und Whistles-Spieler, angesprochen und gefragt, ob wir nicht Lust hätten, bei seiner Celtic Pulse-Tour als Vorband zu spielen. Da wir bis dato nur in Pub´s und Punkkneipen (Arkanoa, Jessi) gespielt hatten, war das genau das Richtige.
Das erste Konzert war dann im Thommy-Weißbäcker-Haus und ich war sehr aufgeregt. Schon Stunden vorher spielten wir unser Programm von 30 Minuten durch und hatten in unser mittelalterliches Programm auch extra ein paar bretonische und irische Lieder mit eingeflochten, damit unsere Musik auch zum Thema passte. Ich weiß gar nicht mehr ob mehr als 50 Leute da waren, aber es hat tierisch Spaß gemacht und wir haben bei der Zugabe sogar ein Stück zusammen gespielt. Damals war das für mich eine große Sache und die 150 DM für 30 Minuten waren auch nicht zu verachten.
Wie war dein musikalischer Weg bis hin zu In Extremo? In welchen Bands hast du vorher gespielt?
Es ist schon zu lange her, als dass ich mich noch an alle Details erinnern kann. Tatsache aber war, dass Micha mich morgens um 1.00 Uhr anrief und fragte, ob ich mich sofort mit ihm treffen könnte. Er meinte es würde mein Leben verändern! Es war eine echt unchristliche Zeit und zum Treffpunkt musste ich einmal komplett durch die ganze Stadt fahren. Wir kannten uns schon von den Mittelaltermärkten her, wo er Trommler beim Duo Pullarius Furcillo war und mich bei meiner Akrobatik oft begleitete. Allerdings war das zu diesem Zeitpunkt auch schon lange her. Was er sagte klang interessant und da ich von Natur aus ein sehr neugieriger Mensch bin, musste ich nicht lange zögern. Damals spielte ich bei Spilwut, einer regionalen Spielmannskapelle aus Brandenburg, bei der ich seinerzeit viel lernen durfte. Damals interessierte mich besonders der Dudelsackbau, aber das war Meistersache. Wir trafen uns im „One Way“ und Micha sagte mir, sie wollten sich vergrößern und suchten noch einen Dudelsackspieler, um als Trio auftreten zu können. Sie luden mich ein nach Frankfurt am Main mitzukommen, um da zu dritt auf dem Mittelaltermarkt „aufzuzueuchen“. Das Angebot fand ich gut, aber es war garnicht so einfach, ohne das nötige Kleingeld von Berlin nach Frankfurt am Main zu kommen. Außerdem arbeitete ich damals noch in einer Bäckerei und war somit zeitlich gebunden. Trotzdem nahm ich mir Schuster Scholle (Jens Scholz) als Trommler, mit dem ich lange Zeit auf der Straße gespielt hatte und wir fuhren einfach in Richtung Frankfurt los: Tagsüber spielten wir auf dem Marktplatz irgendeiner Stadt und schliefen anschließend im Auto. Da Dudelsackspielen auch sehr durstig macht, hatten wir eh keine andere Wahl. Morgens fuhren wir dann weiter. Unsere Zielstädte waren immer mit einer Burg, einem Dom, einem Münster oder einem Schloss auf der Karte eingezeichnet. Diese Art Geld zu verdienen war für uns schon langsam zur Routine geworden und so kamen wir irgendwann bis nach Frankfurt.
Der Markt dort war direkt auf der Zeil (der Ku`damm von Frankfurt) und leicht zu finden, Doch ich traute meinen Augen nicht, als ich Micha im Morgenmantel und in Badelatschen auf der Bühne spielen sah. Das war mir bisher noch nicht untergekommen. Ich sagte nur: „...dufte Tapete!“ und grinste. Später, beim Frühstück um 12.00 Uhr, erzählte mir Micha, dass nach drei Wochen auf der Zeil alles möglich ist. Die Unterkunft war gleich an der Bühne - zwei Container zwischen dem Juwelier und dem Eiscafe. Der Veranstalter war sichtlich begeistert, als von der Bühne plötzlich ein fetterer Sound kam. Mit den Worten „...aber Geld habe ich nicht mehr!“ stellte er sich dann auch gleich vor. Wir erklärten ihm den Zweck der Veranstaltung und ich sagte, dass mir die „Hutkohle“ reichen würde. Die Zeit ging dort schnell vorbei und allen gefiel die neue Formation, doch das Vergnügen währte nur kurz, denn auf diesem Markt löste sich Pullarius schließlich auf.
Wochen später rief mich Micha wieder an und meinte, er hat eine neue Kapelle, in der außer ihm nur Frauen spielen würden und ob ich nicht Lust hätte, mit dabei zu sein. Ich hatte nichts dagegen und kam zur ersten Probe, wo ich auch Conny die Füchsin kennen lernte. Die Gruppe sollte „In Extremo“ heißen, was auf deutsch „zu guter Letzt“ oder „in Vollendung“ hieß. Wir verbrachten viel Zeit zusammen, da wir ja innerhalb kürzester Zeit ein gutes Programm zusammenstellen mussten. Wir wollten nicht nur Musik, sondern auch eine kleine Show machen (Schwerterkiste, Feuerspucken, Scherbenlaufen usw.). Zwischendurch turnte ich was das Zeug hielt. Und schließlich kam ich dann auch zu meinem Künstlernamen.
Wie, das ist eigentlich schnell erzählt: Wir waren schon einige Zeit als „In Extremo“ unterwegs und mein „Künstlername“ war bis dato immer „Marcobius der Akrobat“, abgeleitet von meinem Vornamen. Ich war zu dieser Zeit auf einer Akrobatikschule in Berlin und mein Akrobatik-Lehrer war immer etwas temperamentvoll in seinen Äußerungen: „Kennst du von Erich Kästner- "Das Brett"?“, fragte er mich oder er nannte mich "Flex der Unbeugsame". Das war eine Anspielung auf meinen nicht gerade gummiweichen Rücken beim Unterricht. Irgendwann erzählte ich Micha davon und er wandelte es gleich in "Flex der Biegsame" um. Na toll, dachte ich anfangs, das ist ja doppelt gemoppelt, aber mittlerweile finde ich ihn richtig gut. Und außerdem: Namen kann man sich nicht aussuchen – sie werden einem gegeben.
Gibt es Veröffentlichungen deiner alten Bands? Gibt es andere Veröffentlichungen, an denen du beteiligt warst? Wenn ja, welche?
Mit Örenwüzel hatten wir definitiv nicht die entscheidenden Voraussetzungen für die Produktion eines Tonträgers. Wir hatten auch kein Geld, um einen selbst zu produzieren. Später habe ich dann für Spilwut einige Lieder im Studio eingespielt, doch die sind nie auf einem Tonträger erschienen.
Deine Lieblingsbands und Musiker:
Ich höre sehr viel Musik und die ist sehr abwechslungsreich. Meist ist die Auswahl der Bands von meiner Stimmung abhängig und so höre ich Klassik, The Cure und Deine Lakaien zum Abschalten. Andererseits gibt es bei mir akustisch auch richtig was ins Gesicht, indem lautstark Filter, Oomph und die Red Hot Chili Peppers ertönen.
Deine 3 Lieblingsplatten:
Jeder hat so seine Favoriten, was die Platten angeht: Zu meinen abgegriffensten Exemplaren gehören auf alle Fälle die „Kasmodiah“ von Deine Lakaien, genauso wie die „The Amalgamuth“ von Filter. Zum Leidwesen meiner Kollegen hat es mir die Unplugged-CD von Alanis Morissette angetan, die bei mir ebenfalls hoch und runter läuft.
Die 3 besten Konzerte anderer Bands, die du besucht hast:
Es war kurz nach der Wende und ich wollte unbedingt zu The Cure nach Leipzig. Ich kann mich noch gut daran erinnern, denn es war heiß und wir lagen ab 12.00 Uhr in einem Springbrunnen vor dem Konzertgelände, bis die Tore endlich geöffnet wurden. Das Konzert war fantastisch und wir haben gut gefeiert. Doch wie ich nach Hause gekommen bin das weiß ich nicht mehr.
Später war ich im „ACFC“ (Anne Clark Fanclub) und mein bestes Konzert war im Metropoltheater in Berlin. Eine Hammershow und später haben wir uns noch mit der Band zu einem Interview getroffen. Ja,und natürlich das Phillip Boa-Konzert im Tempodrom sollte nicht unerwähnt bleiben...
Die 3 besten Konzerte, die du selbst gespielt hast (inklusive In Extremo):
Ich glaube, die besten eigenen Konzerte die ich bisher erlebt habe, waren alle mit In Extremo, da die nicht so unkoordiniert und diffus ablaufen wie alles was ich vorher erlebte. Das waren immer Konzerte ohne Titelliste, mit fehlende Musiker oder Fremden, die gar keinen Plan hatten.
Deine 3 Lieblingsfilme:
Zu meinen Lieblingsfilmen gehören „Das Schweigen der Lämmer“, Filme mit Stan Laurel & Oliver Hardy und „Schlafes Bruder“.
Deine 3 Lieblingsbücher:
Ich bin eigentlich gar nicht so ein großer Leser, da ich dann doch lieber spiele (Musik, Backgammon...). Wenn ich aber was lese, dann muss es ein Knaller sein wie zum Beispiel „Hazard der Spielmann“ oder „Die Prophezeiungen von Celestiene“, die Bücher sind echt der Hammer.
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Dr. Pymonte

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 19:47 + в цитатник
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http://www.inextremo-fanclub.de/
Bürgerlicher Name:
***********

Sternzeichen:
Krebs

Instrumente:
Harfe, Bagpipe, FX (Sampler etc.)

Wahlheimat:
Ostseeküste (gebürtig)

Besondere Merkmale:
Wenig tätowiert und schlank! ;o)

In Extremo bedeutet für mich...
...in Nightlinern und auf Bühnen Urlaub zu machen.

Familie ist...
...wichtig!

Entspannen kann ich mich...
...auf der Ostsee beim Segeln.

Stress ist, wenn...
...ich auf Micha, den Sänger treffe ;o))

Lieblingsdinge vom Doktor:
Segeln, Natur, Tabakspfeife

Bücher:
Alle Jack London-Romane

Musiker:
Klassiker

Lied:
Rosenrot (Rammstein)

Filme:
"Der Seewolf" ( J. London)

Land:
Baltikum (rund um die Ostsee)

Futter:
Asiatisch

Getränk:
Wasser, Bier, Milch, Tee, Wodka


Dr. Pymontes Biografie:

Geburtsdatum:
05. Juli 1967

Schulabschluss:
Abitur

Ausbildung:
Kybernetiker

Beruf:
Bühnentunte

Wann hast Du angefangen Musik zu machen?
Als kleener Bengel

Mit welchem Instrument?
Querflöte

Welche Instrumente beherrscht Du noch?
Concertina (sechseckige irische Schifferzieharmonika)

Wann hast Du das erste Mal...

...mit einer Band geprobt?
mit 12

...einen Bühnenauftritt gehabt?
mit 13

...eine Frau geküsst?
mit unter 10 ;o)

Veröffentlichungen? Wann? Mit wem?
Unzählige Eigenproduktionen in Nebenprojekten und als Gastmusiker. Sie alle zu erwähnen, wдre müßig.


Fragen an Py:

Welche Bedeutung hat Dein Künstlername?
Py - vom mathematischen Pi 3,14periode

Welche Farbe ist Deine Lieblingsfarbe?
Blau

Hast Du ein liebstes Bühneninstrument?
Harfe

Welchen Beruf wolltest Du als Kind erlernen?
Seefahrer

Welchen Beruf hast Du dann schließlich erlernt?
Kybernetik/Nautik

Hätte Dir vor 20 Jahren jemand erzählt, wie Du heute lebst, hättest Du das geglaubt?
Möglicherweise

Was machst Du mit 77?
Bumsen, bumsen, bumsen - Joints rauchen und danach weiterbumsen ;o)

Welche Platte oder MC oder, oder, war Deine Erste?
Ougenweyde/ "ungezwungen 1&2"

Deine Letzte?
Klaus Nomi "Simple man"

Hast Du ein Lieblingstier?
Wale / Fische allgemein

Und welches Tier bist Du?
Ein groЯes Tier!

Was würdest Du mit einer Million Euro anfangen?
Mir eine Insel kaufen, die kein Politiker betreten darf!

Wie würdest Du Deine Zeit verbringen, wenn Du ein Jahr lang keine Termine und Verpflichtungen hättest?
Mit meiner Segelyacht die Erde umrunden und die letzte Woche dann im liegen kiffen, das Jahr im Geiste Revue passieren lassen und dabei in den Himmel glotzen................

Erzählst Du Deinen Fans eine Dir peinliche Geschichte?
Nach`m Konzert in Rostock so besoffen gewesen, dass ich von mehreren kräftigen Kollegen getragen werden musste ;o))

Oder eine über Tourkollegen?
So etwas bleibt intern, damit ich wieder in Gegenwart der Kollegen lachen darf!

Umschreib Dich mit sieben Eigenschaftswörtern.
Frühaufsteher, spitzzüngig, schalkig, nachdenklich, verträumt, naturverbunden, selbstironisch

Was kannst Du an anderen Menschen nicht leiden?
Wenn sie länger pennen als ich und den Tag mit Kaffeesaufen und Zigaretterauchen beginnen und obendrein empfindlich und übellaunig sind, wenn ich dann stichele!

Welche Eigenschaften sind Dir an Freunden wichtig?
Verzicht von Zigaretten, Kaffee und schlechter Laune, sowie Pünktlichkeit.
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Das Letzte Einhorn - Интервью с официального сайта

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 19:10 + в цитатник
Das Letzte Einhorn

http://www.inextremo.de/homepage.php3?IE=1

Wie bist du zur Musik gekommen?
Als Kind hörte ich schon sehr früh durch meine älteren Geschwister harte Rock- und Bluesmusik, von den Doors bis Janis Joplin. Mit 12 Jahren war ich dann das erste Mal ohne meine Eltern zusammen mit meinen Kumpels zelten. Der Zeltplatz hieß „Luthermühle“ und lag bei Großbartloff in Thüringen. Abends an den Lagerfeuern spielten die Typen, die sich die Mädchen schnappten, Gitarre. Eine Woche später besorgte ich mir eine Wandergitarre. Ich übte jede freie Minute und spielte 3 Wochen später am Lagerfeuer mein erstes Lied: „Lady In Black“ von Uriah Heep – in Deutsch: „30 Meter im Quadrat, Mienenfeld und Stacheldraht, nun wisst ihr wo ich wohne, ich wohne in der Zone...“ An diesem Abend bekam ich meinen ersten Kuss von einer Petra – der erste Kontakt zum weiblichen Geschlecht. Das war mein musikalischer Einstieg.
Kannst du dich noch an das erste Konzert erinnern, welches du besucht hast? Wie war das?
Als ich 10 Jahre alt war kam an einem Sonntag um 11.45 Uhr ein Konzert der Rolling Stones im Fernsehen. Ich durfte genau 15 Minuten zuschauen, da die Familie sonntags um 12.00 zu Mittag isst. Der Fernseher wurde gnadenlos ausgeschaltet, doch diese 15 Minuten haben bei mir alles verändert: Ab jetzt wollte ich nur noch Rockmusik hören. Mit 11 Jahren erlebte ich mein erstes Rockkonzert auf dem Saal in meiner Heimatstadt Leinefelde, es spielten die Klaus-Renft-Combo aus Leipzig und Vital aus Erfurt. Mein Bruder hat mich ohne Wissen meiner Eltern mit zum Konzert genommen. Danke noch mal für diesen Gefallen. Für mich war dieser Tag ein unvergessliches Erlebnis.
Wie hieß deine erste Band?
Meine erste Band hieß Nr.13, ich habe sie 1983 gegründet.
Wann und mit welcher eigenen Band standest du das erste Mal auf einer richtigen Bühne? Kannst du dich noch daran erinnern wie das war?
1977 stand ich zum ersten Mal auf einer richtigen Bühne. Ich spielte mit der Bluesband Liederjan zusammen. Ich bettelte so lange bei meinen Eltern bis ich bei meinem Freund Marcus Trost schlafen durfte, der nur 3 Häuser weiter wohnte. Wir fuhren mit dem Moped, was wir uns ohne zu fragen von seiner Schwester holten, nach Heuthen. Ohne Führerschein. Dort spielte an diesem Abend Liederjan. Nach den ersten 3 Bieren fragte ich den Sänger, ob ich mitspielen darf. Er sagte ja. Ich hatte 3 Mundharmonikas, in C, D und F-Dur. Ich spielte und spielte und für mich war klar, dass die guten Ratschläge meiner Eltern und die Schule ab jetzt zur Nebensache geworden sind. Ich wollte nur noch Musik machen.
Wie war dein musikalischer Weg bis hin zu In Extremo? In welchen Bands hast du vorher gespielt?
Das erste Mal stand ich bei Liederjan aus Eisenach mit auf der Bühne, später dann noch bei Frachthof aus Weimar und Jürgen Kerth, einem Bluesgitarristen aus Erfurt. Dann gründete ich 1983 mit Nr.13 meine erste eigene Band. Das habe ich Andre Greiner Pol von Freygang zu verdanken, der immer darauf drängte, dass ich mein eigenes Ding machen sollte. 1985 wurde Einschlag gegründet, bis auf unseren Bassisten war diese Band dieselbe wie Nr.13, doch unter diesem Namen hatten wir mittlerweile Spielverbot. 1987 wurde Noah gegründet, wo ich bei der anstehenden Einstufung unter falschem Namen auftrat. 1990 trieb ich mich, wann immer es möglich war, auf mittelalterlichen Märkten herum. Ich war von dieser Musik begeistert und nervte sogar meine Musiker von Noah damit. 1992 stand ich dann das erste Mal als Musiker auf einem Mittelaltermarkt – Brandan von Corvus Corax hatte mich mitgeschleppt. Hier spielte ich mit Bernd Dobbrisch (Willi von Corvus Corax) und Karsten Liehm (Achmed). Auf demselben Markt spielten auch Teufel (Mike Paulenz), Bo und Hatz, die immer etwas im Windschatten von Corvus segelten. Teufel war kurz zuvor von Corvus Corax rausgeschmissen worden und hatte hier bereits seine neue Band Pullarius Furcillo am Start. Doch sie kamen mit ihrem Trommler Hatz nicht klar, so dass ich noch an diesem Abend dort einstieg. Leider erfuhr Hatz erst ein paar Wochen später davon. Wir probten und probten und spielten auch bald die ersten Klubkonzerte in Rockläden, zu denen ich über Noah noch Kontakte hatte. Leider starb wenig später mein Kollege und Freund Bo bei einem Autounfall. Wir traten fortan nur noch als Duo auf, immerhin fast 5 Jahre lang. 1995, am Ende der Saison, teilte mir Mike Paulenz mit, er steige wieder bei Corvus Corax ein. Pullarius Furcillo gab es nicht mehr. 1995 gründete ich, zusammen mit Conny Fuchs, in einem kleinen Dorf bei Siegen dann In Extremo. Wir zogen, zusammen mit Flex dem Biegsamen und Dr. Pymonte, wieder über die Mittelaltermärkte. Conny wurde schwanger und verließ wenig später die Band.1996 stießen die Kollegen von Noah mit dazu und In Extremo wurde zu einer Rockband – mein langgehegter Traum von „mittelalterlicher Rockmusik“ mit total verrückten Instrumenten wurde zur Wirklichkeit.
Gibt es Veröffentlichungen deiner alten Bands? Gibt es andere Veröffentlichungen, an denen du beteiligt warst? Wenn ja, welche?
Nr.13 „Arestide“ (Kassette)
Noah „Hilf deiner Polizei – schlag dich selbst“ (LP)
Noah „Desert Storm“ (Single)
Noah „Aufschwung Ost“ (CD)
Schandmaul – Gastgesang bei „Willst du´s extrem“ (DVD „Hexenkessel“)
Grave Digger – Gastgesang bei „Rheingold“ (CD „Rheingold“)
Neues Glas aus alten Scherben –Mundharmonika, als Gast (CD)
Schelmish – Gastgesang bei „Veris Dulcis“ und „Le Povre Villon“ (CD „Tempus Mutatur“)
„Kinder der Nacht“ (Kinofilm)
Deine Lieblingsbands:
Doors, Motörhead, Filter, Led Zeppelin
Deine Lieblingsplatten:
Alles von Led Zeppelin und Ton Steine Scherben, die Soloalben von Keith Richards, „Bastard“ von Motörhead, „The Amalgamut“ von Filter, „The Doors live“, „Monarchie und Alltag“ von Fehlfarben und noch viel mehr.
Die besten Konzerte, die du besucht hast:
Die Rolling Stones 1990 in Berlin: Mein erstes Konzert im Berliner Olympiastadion mit 80.000 Besuchern und ich in der zweiten Reihe, dann Clawfinger 2002 im Primeklub in Köln, Filter beim „Highfield Festival“ 2002, Skunk Anansie... für alle reicht der Platz nicht!
Die 3 besten Konzerte, die du selbst gespielt hast (inkl. In Extremo):
Ein Konzert in Neukirchen bei Eisenach 1986 – ich wurde nach dem Auftritt von der Polizei in Handschellen abgeführt. Die Begründung lautete, ich hätte Texte gesungen, die auf die Jugendlichen in der DDR nicht positiv wirken und der Klassenfeind habe mich schon zu sehr beeinflusst usw. usf. Nach 2 Tagen Verhör durfte ich gehen, nun aber ohne die in der DDR notwendige Spielerlaubnis. Eine Woche später spielten wir unter falschem Namen in Creuzburg, wo das Publikum lauthals „Freiheit für Michael Rhein“ und „Es lebe Nr.13“ forderte. Daraufhin wurde uns die Spielerlaubnis für unbestimmte Zeit entzogen, der Proberaum durchsucht und alle Musiker verhört. Das 2. Konzert war die Einstufung mit meiner Band Noah 1987 unter falschem Namen – hier bekam ich meine Spielerlaubnis wieder zurück. An diesem Abend war ich nicht Michael Rhein sondern Robert Rain. Der Name war nicht mal ganz so falsch, da ich mit Michael Robert Rhein einen Doppelnamen habe. Es hat funktioniert. Dieses Konzert war im September 1987 in der Berliner Langhannsstraße, auch Thomas der Münzer war schon mit dabei. Dann gehören eigentlich alle Konzerte von In Extremo mit dazu – bis auf ganz wenige Ausnahmen. Ein Konzert mit In Extremo ist für mich immer ein Erlebnis und ich bin glücklich, in so einer Band spielen zu dürfen. Seit unserem ersten Rockkonzert auf dem mittelalterlichen Markt in Leipzig 1997 war für mich klar: Genau das ist die Band nach der ich gesucht habe!
Deine Lieblingsfilme:
„Wir können auch anders“ von Detlef Buck, „Das Schweigen der Lämmer“, „Themrock“, Filme in denen Klaus Kinski die Hauptrolle spielt, außerdem bin ich Monty Pyton-Fan.
Deine Lieblingsbücher:
Ich mag alles von und über Klaus Kinski, die gesammelten Werke von Francois Villon, „Der Strand“ von Alex Garland, „Abgefahren (In 16 Jahren um die Welt)“ von Claudia Metz und Klaus Schubert und „Allein gegen den Wind“ von Wilfried Erdmann.
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Das letzte Einhorn

Дневник

Вторник, 25 Марта 2008 г. 19:06 + в цитатник
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http://www.inextremo-fanclub.de/
Bürgerlicher Name:
Michael Robert Rhein

Sternzeichen:
Stier

Instrumente:
Gesang, Cyster, Dudelsack, Mundharmonika

Wahlheimat:
Rheinland

In Extremo bedeutet für mich...
...alles und Familie

Familie ist...
...Familie

Entspannen kann ich mich...
am Meer, wenn ich reise in meiner zweiten Heimat Kroatien und am heimischen Ofen

Stress ist, wenn...
mach ich mir manchmal selber

Lieblingsdinge von Micha:

Bücher:
Ich mag alles von und über Klaus Kinski,
die gesammelten Werke von Francois Villon
"Der Strand" von Alex Garland
"Abgefahren (In 16 Jahren um die Welt)" von Claudia Metz/Klaus Schubert
"Allein gegen den Wind" von Wilfried Erdmann.

Musiker:
Doors, Motörhead, Filter, Led Zeppelin, Ton Steine Scherben

Lied:
bin da sehr offen

Filme:
"Wir können auch anders" von Detlef Buck
"Das Schweigen der Lämmer"
"Themrock" Filme in denen Klaus Kinski die Hauptrolle spielt, auЯerdem bin ich Monty Python-Fan.


Michas Biografie:

Geburtsdatum:
alt

Schulabschluss:
10 Klassen -Politechnische Oberschule

Ausbildung:
Lokomotivschlosser

Beruf:
Musiker

Wann hast Du angefangen Musik zu machen?
Als ich anfing mich fьr Frauen zu interessieren. Mit 12 Jahren war ich dann das erste Mal ohne meine Eltern zusammen mit meinen Kumpels zelten. Der Zeltplatz hieЯ "Luthermühle" und lag bei GroЯbartloff in Thüringen.
Abends an den Lagerfeuern spielten die Typen, die sich die Mädchen schnappten, Gitarre. Eine Woche später besorgte ich mir eine Wandergitarre.
Ich übte jede freie Minute und spielte 3 Wochen später am Lagerfeuer mein erstes Lied: "Lady In Black" von Uriah Heep in Deutsch: "30 Meter im Quadrat, Mienenfeld und Stacheldraht, nun wisst ihr wo ich wohne, ich wohne in der Zone..."
An diesem Abend bekam ich meinen ersten Kuss von einer Petra, der erste Kontakt zum weiblichen Geschlecht. Das war mein musikalischer Einstieg.

Mit welchem Instrument?
Gitarre, Mundharmonika

Welche Instrumente beherrscht Du noch?
Zister, ein wenig Dudelsack, Trommel

Wann hast Du das erste Mal...

...mit einer Band geprobt?
mit 13

...einen Bühnenauftritt gehabt?
mit 13 (1977)

...eine Frau geküsst?
mit 35(-:

Zähl mal all Deine anderen Bands auf. Zeitlich geordnet wär nich schlecht ;)
Das erste Mal stand ich bei Liederjan aus Eisenach mit auf der Bähne, später dann noch bei Frachthof aus Weimar und Jürgen Kerth, einem Bluesgitarristen aus Erfurt.
Dann gründete ich 1983 mit Nr.13 meine erste eigene Band.
1985 wurde Einschlag gegründet, bis auf unseren Bassisten war diese Band dieselbe wie Nr.13, doch unter diesem Namen hatten wir mittlerweile Spielverbot.
1987 wurde Noah gegründet, wo ich bei der anstehenden Einstufung unter falschem Namen auftrat.
Nr. 13, Einschlag & Noah, die drei waren eigentlich die gleichen Bands, mussten sich wegen Spielverbot doch ständig umbenennen.
1990 trieb ich mich, wann immer es möglich war, auf mittelalterlichen Märkten herum. Ich war von dieser Musik begeistert und nervte sogar meine Musiker von Noah damit.
1992 Pullarius Furzillo
1995 gründete ich In Extremo.
1996 wurde In Extremo zu einer Mittelalter-Rockband.
Bei anderen Bands war ich Gast.

Veröffentlichungen? Wann? Mit wem?
Nr.13 "Arestide" (Kassette)
Noah "Hilf deiner Polizei, schlag dich selbst" (LP)
Noah "Desert Storm" (Single)
Noah "Aufschwung Ost" (CD)
Schandmaul Gastgesang bei "Willst duґs extrem" (DVD "Hexenkessel")
Grave Digger Gastgesang bei "Rheingold" (CD "Rheingold")
Neues Glas aus alten Scherben, Mundharmonika, als Gast (CD)
Schelmish Gastgesang bei "Veris Dulcis" und "Le Povre Villon" (CD "Tempus Mutatur")
"Kinder der Nacht" (Kinofilm)
Exilia


Fragen an Micha:

Seit wann bist Du bei In Extremo und wie bist Du dazu gekommen?
1995 gründete ich, zusammen mit Conny Fuchs, in einem kleinen Dorf bei Siegen In Extremo. Wir zogen, zusammen mit Flex dem Biegsamen und Dr. Pymonte, wieder über die Mittelaltermärkte.

Welche Farbe ist Deine Lieblingsfarbe?
Rot, blau, schwarz

Was bedeutet In Extremo fьr Dich?
Alles

Welchen Beruf wolltest Du als Kind erlernen?
Lokführer

Welchen Beruf hast Du dann schließlich erlernt?
Lokschlosser

Hätte Dir vor 20 Jahren jemand erzählt, wie Du heute lebst, hättest Du das geglaubt?
Ja, ich habe immer daran geglaubt!

Was machst Du mit 77?
Ich hoffe, da leb ich noch und wenn dann fahr ich mit meinen Kumpels auf dem Meer rum.

Welche Platte oder MC oder, oder, war Deine Erste?
Fehlfarben

Hast Du ein Lieblingstier?
Jedes Tier hat seinen Nutzen und ein Recht auf Leben. Ich hasse es wenn Tiere eingesperrt werden.

Und welches Tier bist Du?
Ich bin ein Strassenköter.

Was würdest Du mit einer Million Euro anfangen?
Ich würde erstmal einigen Leuten helfen, die es gebrauchen können und dann würd ich dem Finanzamt etwas geben damit die Ratten mich nicht mehr belästigen.

Wie würdest Du Deine Zeit verbringen, wenn Du ein Jahr lang keine Termine und Verpflichtungen hättest?
Reisen auf der Strasse von Deutschland nach Indien.

Erzählst Du Deinen Fans eine Dir peinliche Geschichte?
Ich stehe zu dem, was ich gemacht hab und dies ist mir nicht peinlich.

Umschreib Dich mit sieben Eigenschaftswörtern.
Ich bin Ich!

Welche Eigenschaften sind Dir an Freunden wichtig?
Freundschaft
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Понедельник, 17 Марта 2008 г. 18:15 + в цитатник
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