Zugfahrt. Münster-Köln.
Gedankenlauf. Anhalten. Gegenüber Zug aus Dortmund. Errinerungen. Tränen in den Augen, die bereit sind jeden Moment aus ihrer Gefangenschaft auszubrechen. Erwarten eines Treffens. Ahnungslosigkeit. Die Namen wechseln ständig, die Angst bleibt dieselbe. Fressen oder gefressen werden gibt’s lange nicht mehr. Die Menschen leben nach dem Motto: "verletzen oder verletzt werden"...Angst. Zittern. Adrenalin...Bin da auch keine Ausnahme. Unbequeme Sitze. Aber eine gute Aussicht aus dem Fenster. Berge. Habe seit Jahren keine Berge mehr gesehen. Kindheitserrinerungen. Nostalgie und Melancholie.
Reisen hält aus Trapp .Bewegung heißt Leben...oder wenigstens Existenz. Genau dass streb ich an. Abenteuer. Für Spannung die Seele verkaufen, egal an wen. Menschen...Geräusche, immer in Eile, immer unzufrieden. Menschliche Natur. Wozu? Um sich gesellschaftlichen Ideologien anzupassen? Um "irgendjemand" zu sein? Lächerlich!!!
Kälte strömt von den Menschenmaßen. Sie sind kalt, traurig und einsam. Die Menschen vereinsamen immer mehr. Die Schönen und Reichen hassen sich für diese Eigenschaften und sehnen sich nur nach menschlicher Nähe und echten, nicht gekauften Liebe. Sie verachten die Penner, die auf der Straße im Dreck sitzen......unterhalten sich dennoch stundenlang mit den gleichen Schnorrern, weil sie niemandem zu reden haben: Traurige Gestalten. Gehöre auch dazu, verdränge die Wahrheit vor meinen Augen aber nicht. Mensch zu sein macht einem nicht stolz.....wenn man alleine an die Geschichte der Menschheit denkt...
In meinen Ohren Musik, will niemandem zuhören, erzählen sowieso nichts hilfreiches oder bildendes. Verschlucke Bücher, eins nach dem anderem. Für den Rückweg wird’s wohl nicht reichen. Schade. Ein Gedanke an meine Geldbörse...ist fast leer...macht nichts, verhungern werd ich nicht, angeborene Überlebensinstinkte. Kirchenturm. Wie in jeder Stadt auch, langsam wird’s langweilig. Die angezündete Pfeife im Mund eines alten Mannes wärmt ihn nicht .Er strahlt Kälte aus, als ob er der Eisberg, der für Titanics Untergang gesorgt hat, wäre. Die Kälte breitet sich immer weiter aus. Es steigt jemand ein. Ein Typ .Ein Lächeln an mich. Ich erwidere. Verdacht auf ein neues Flirtobjekt. Sind sie alle. Meine Spielzeuge und können nichts dafür aber auch nicht dagegen tun. Tragisch...nicht für mich...Ms.Arschloch...Warum auch nicht? Das Leben ist viel zu kurz um es für die brave Langeweile zu verschwenden.
Sehe aus dem Fenster und kann eigenes Spiegelbild sehen. Die Spiegel zeigen das Äußere.......Glas zeigt mir immer meine Innere Siete. Ich sehe eine Frau. Mitte 30.Aus ihren Augen tropft eine salzige Flüssigkeit, sie schweigt. Sie weigert sich mir zu verraten, wie ich ihr Wohlbefinden verbessern kann...Schade denk ich mir und versuch die Frau zu ignorieren.
Halbe Stunde bis zur Ankunft. Der Himmel ist grau. Es regnet...hasse Regen. Es gibt kein depremierenderes Wetter. Der 11-e McDonalds den ich heute sehe. Übelkeit. Magen fühlt sich leer an. Merkwüdig...
14 Minuten. Kälte. Übelkeit. Angst. Neues Treffen. Neue Gefühle, Gedanken. Keine Erwartungen um nicht enttäuscht zu werden. Die Zeit rennt. Der Zug fliegt .Ich sitze und kritzle meine unkontrollierbare Gedanken auf ein Stück Papier. Kariert. Fast vollgeschrieben .Sich was anziehen, die Kälte ist nicht auszuhalten. Bolero. Sexy aber nicht effektiv. Der Gedanke zählt. Die letzten Minuten. Gedanken rausschmeißen. Lächeln. Brust raus, Bauch rein. Der Amerikanerin über die Ankunft in Köln bescheid sagen.........auf in den Kampf.
Schönheit des alten. Nervzerreissende Moderne dazwischen. Suche nach einem unbekanntem Gesicht in der Menge gesichtsloser. Jackpot. Betrachten des Gegenüberstehenden...Enttäuschung. Kurzes Gespräch. Spontane Entschedung. Dom. Umwerfende Atmosphäre gefolgt von der unglaublicher Größe und Massivität. Suche nach Abenteuer um einander aus dem Weg zu gehen. Verstoß gegen eigene Regeln. Scheiß Kapitalismus. Gehirn mit Wissen futtern. Fotografie...
Draußen. Unentschlossenheit. Der Weg ist das Ziel. Verlangen nach Natur. Rein. Ufer. Zigaretten. Smalltalk. Bewegungsdrang. Theater? Opera? Nicht die richtige Zeit für. Spaziergang. Penner unter der Brücke. Wieder am Dom angekommen. Im Kreis gelaufen?...Höre Mädchenstimmen hinter dem Rücken "Katja!"...ignorieren. Lautere Weiderholung der gesagten. Drehe mich um. Bekante Gesichter. Schock. Paar Kilometer von einander zu wohnen und sich am Arsch der Welt zu treffen. Lachen. Fotos. Abschied.
Überteuertes Caffee, weigere mich was zu bestelle. Überlege aber heimlich was. Bestellen. Kein Cent in der Tasche, muss ihn bezahlen lassen. Macht es gerne? Ok, noch besser. Schöne Aussicht. Genus des Frapuccinos Caramel. Sein Getränk auch mal probieren. Fruchtig. Sinnlose Gespräche. Wenig Augenkontakt.
Abschied. Umarmung. Verlangen nach mehr seinerseits. Kennt meine Erzählungen. Versuch sich zurückzuhalten. Zögern. Nutze den Moment aus und laufe schnell zum Zug.
„Die Forderung, geliebt zu werden ist die größte aller Anmaßungen.“
Zitat von Nietzsche
Natürlich ist es wahr, aber Liebe wird von jedem anders wahrgenommen, anders gefühlt und interpretiert. Und wieder überkommt mich starkes Angstgefühl und doch würd ichs nie zugeben. Stolz? Nein, wieder Angst. Angst verletzlich zu wirken. Angst verletz zu werden. Die Menschen sind besessen von ihren Ängsten…Die Angst bestimmt die Handlungen und beherrscht unser Leben. Doch sogar wenn man sich von allen Ängsten befreit, hat man trotzdem die Angst, rückfällig zu werden oder die Ängste doch gebrauchen zu müssen. Ahnungslosigkeit ist ein gefundenes Fressen für die Angst. Sie frisst sich voll bis sie kotzen muss und auch danach wird erbarmungslos daran rumgekaut. Aus Angst entsteht Hass. Hass auf die Umgebung, auf die Menschheit, auf sich selber. Hass auf die anderen zu haben ist dumm, denn sie können nichts für deine Ängste. Doch sich zu hassen ist auch kein Zeichen der Intelligenz. Angst und Intelligenz sind nicht verwandt. Daran kann man wohl erkennen, dass die Menschheit nicht weit gekommen ist. Andererseits ist es ja rein istinktiv gute Vorraussetzung fürs Überleben.
Ein ICH-MÖCHTE-DAS-ALLES-NICHT-Gefühl überkommt mich. Kälte…
Mensche die mit Händen „reden“ und sich doch verstehen und lieben…kann doch nicht so schwer sein?! Wenn sie es können….warum kann ich dass mit einem voll-funktionsfähigem-Körper nicht? Bin ich ein Egoist? Bin ich in der Lage nur mich zu lieben? Ob mir ein Leben voller Liebe nicht bestimmt ist? Ist es ein Fluch? Oder täusch ich mich wirklichund es ist ein Segen, den ich momentan nicht als solchen anerkenne? Wer weiß dass schon?!
Gedanken überfüllen meinen Kopf und kontrollieren meinen Körper.
Ich lenke auf mich Aufmerksamkeit durch das Stillsitzen und sich hineindenken. Ist es ein so seltener Fall heutzutage? Sind die Mensche so runtergekommen? Bin ich auf ein höheres Neveu gestiegen als die übrigen Menschen?...Fänd ich traurig, denn als außergewöhnlich intelligent fühle ich mich nicht. Oder besteht das Intelligentsein gerade mal darin zu merken, wie dumm und unwürdig die Menschen in Wirklichkeit sind?!?
Gedanken über Gedanken. Kann nicht einem einzigem folgen. Kann nicht anhalten und ausatmen. Verlangen nach Luft. Ich ersticke an Gedanken und Erinnerungen. Chaos im Kopf. Man sollte aufräumen, die Hälfte wegschmeißen und leichter leben. ……So viele Kerle und so wenig Aspirin….Dummer Spruch, hats aber in sich. Verwirrung. Gedanke an Waffen. Sprung in die andere Richtung. Anfang nicht beendeter Depression. Sich damit konfrontieren? Nein. dass tut doch weh…Feigling!
Ausstieg. Smalltalk. Sinnlos. Leute mit denen ich mich früher bestens verstand…Fremde. Komisches Gefühl. Kalte Nacht. Warterei. Ein besoffener Junkie. Gelächter. Gespräch oder eine gelallte Rede seinerseits. Bus. Halleluja. Musik. Buch. Blick aus dem Fenster. Ein Kerl starrt mich an. Hab genug von diesen Kreaturen. Fühle fremden Blick an meiner Haut. Schaue in Richtung des Kerls…dreht sich um. Lächerlich und doch irgendwie süß. Bemerke, dass er eigentlich recht hübsch ist…Abfahrt. Schade. Flirt zu ende. Wurde aber auch Zeit.
Buch lesen- Drogen fürs Hirn. Tut gut. Ausgefallene Ausdrücke vermischt mit alltäglichem Schwachsinn. Kann mich nicht sattessen.
Noch nicht am Ziel, Buch durch. Schade. Musik hören. Erneuter Attentat der Gedanken. Übelkeit. Scheiß Psyche! Keine Lust mehr. Nicht im Stande sich zu entspannen. Ziel vor Augen. Home sweet Home. Pseudofreude. Egal………….